Einen schlechteren Start, als mir gegönnt war, konnte man sich kaum für die letzten Tage und den Beginn einer Woche nicht vorstellen. Dave teilte mich der Humping-Crew zu. Nicht das dies schon schlimm genug war, NEIN, es regnete den ganzen Tag durchgehend. Das bedeutete mit einen Bananenbündel, das dem Eigengewicht von mir teilweise nahe kam, den unwidrigen Bedingung zu trotzen. Der Boden war völlig aufgeweicht, noch dazu kamen die sich am Boden befinden Blättern, die durch die Nässe einer Eisschicht ähnelte zu überstehen und sich einen Weg durch die dichten Bananenbaumreihen zum Traktor mit dem daran befindlichen Anhänger zu bahnen. Selbst für die Eingeborenen, die den Beruf schon seit Monaten oder Jahren ausübten, kein leichtes Unterfangen. Nun stand ich, blutiger Anfänger, zwischen all den gestanden Mannsbildern da und sollte versuchen bei der körperlich extrem harten Arbeit Höchstleistung zu erbringen ohne mich zu verletzen. Schon um 09 Uhr am Morgen musste Rob, ein englischer Backpacker ins Krankenhaus gebracht werden. Durch die aufgeweichte Erde, wurde das Wurzelwerk eines Bananenbaumes mit dem sich daran befinden Bunch so gelockert, dass der komplette Baum herausgerissen wurde und auf Rob stürzte und ihn umwarf. Glück im Unglück, war die Folge, dass er mit einer Gehirnerschütterung davon kam. 20 Minuten vor Mittagspause erwischte es auch mich. Nach dem Abtrennen des Bunches rutschte, mein Fuß der sich auf einem Blatt befand, auf Grund des massiven Gewichts, weg. Ich fiel zu Boden und das komplette Gewicht des Bündels, fiel mir ausgerechnet auf meine problematische Hüfte/Rücken. Da die Pause nicht weit entfernt war, wartete ich diese ab und durfte danach zum Stringen wechseln. Nach der Arbeit teilte ich Dave mit, dass ich nicht mehr Humpen gehen werde, da ich weiterhin starke Schmerzen habe und nicht meine Gesundheit riskieren möchte. Ein weiterer Grund war auch, dass durch die ungeformte Masse des Bananenbündels die Schultern extrem weh taten und ich ohne Schmerz meinen ?Backpack? in den nächsten Tagen transportieren wollte. Somit blieb mir nichts anders übrig, als für den Rest der Woche zu stringen. Langweilig aber Gesundheitsschonend. Ich konnte es kaum fassen der letzte Tag war gekommen, auf den ich seit 3 Monaten und wenigen Tagen hin gearbeitet habe. Am heutigen Freitag , war das Arbeitsende auf 13:00 Uhr festgelegt. Etwas verkatert vom gestrigen Abschiedsabend mit etwa 20 Personen, schleppte ich meinen müden Körper ein letztes Mal zwischen die Bananenbäume, um einige Schnüre anzubringen. Nach etwa 2 Stunden erteilte uns unser Vorgesetzter indirekt, das wir uns in eine Reihe legen sollen, um zu entspannen, da es Flo und mein letzter Arbeitstag sei. Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen. Als wir nach kurzer Suche ein passendes, schattiges Plätzchen gefunden hatten, machten wir uns es gemütlich und lagen den restlichen Tag, Musik hörend zwischen den Bananenbäumen und starrten in den fast wolkenlosen, blauen Himmel. Man konnte fast sagen, wir ließen die Zeit Revue passieren um uns alle Höhen und Tiefen noch einmal zu erinnern bevor man Lebewohl sagen musste. Ein wirklich epischer Moment. 1PW war es dann soweit. Wir schüttelten alle Hände der uns schon vertraut gewordenen ?Chefen? und bedankten uns für die unvergessliche Zeit. Zur Erinnerung durften wir mit einigen noch ein Abschiedsbild machen. Nun stand eine letzte historische Busfahrt zum Caravanpark an, um sozusagen meinen Koffer zu packen und Mareeba und den Tabellands den Rücken zu kehren. Hier verbrachte ich immerhin die Hälte, der Zeit meines Aufenthalts in Australien. Teilweise war es schon etwas traurig, da ich mich nun alleine auf die großem weite Reise machen werde und viele gewonnen Freunde verlasse. Ihr bleibt mir alle in Erinnerung! Dafür habe ich meine Lieblingsmütze geopfert und sie mit den Namen/ Unterschriften der vertrautesten Personen versehen zu lassen. Danke für die unvergessliche Zeit, trotz einiger Tiefpunkte, die diese mit sich brachte! Nun kann ich mit einem Lächeln auf alles hinter mir gebrachte zurückblicken. Gerade zu diesem Zeitpunkt befinde ich mich ins Cairns. Ich nutze die Zeit sinnvoll, um meinen Blog zu aktualisieren, da ich bis 00:30Uhr auf meinen Bus in Richtung Airlie Beach warten muss. Aufgrund einigen Nachfragen nach meinem Befinden, teile ich euch gerne mit das es mir soweit gut geht, obwohl hier einige Buschbrände toben. In der Region in der ich mich zur Zeit befinde, sind wir glücklicherweise noch größtenteils verschont worden, obwohl es in den letzten Tagen immer an der 40°C Marke kratzte. Bis die Tage =)