stinky city

15.September 2011 - rotorua


Am Donnerstag Morgen hieß es also wieder früh aufstehen, den Bus erwischen und ab geht´s nach Rotorua . Wo ein netter Mann uns sogar von unserer Bushaltestelle abholen wird! ( Das sind alles so nette Gesten, da man beim Chouchsurfen eigentlich nur eine Couch bekommt ohne Essen oder Fahrdienste )
Wir kamen am frühen Mittag in Rotorua an und wurden tatsächlich von Matt unserem Couchfreund abgeholt. Er brachte uns zu seinem Haus und gab uns ein gemütliches Zimmer mit Doppelbett und den Haustürschlüssel! Was für ein Luxus! Da er zurück zur Arbeit musste ( er ist extra wegen uns von der Arbeit kurzzeitig abgehauen) hat er uns unterwegs wieder in der Stadt rausgelassen. Wir wollten uns in Ruhe am Infocenter über verschiedene Touren informieren! In Rotorua gibt es nämlich soviel zu sehen, dass wir uns einen Plan machen mussten! Für den Donnerstag Abend buchten wir eine Tour zu einem Dörfchen, wo uns die Kultur der Maori nahe gelegt wurde. Die Maori sind die ersten Einwohner Neuseelands, sowie die Aborigines in Australien. Nur, dass die Maori viel besser in die Gesellschaft integriert sind und auch wirklich akzeptiert werden! Sie werden wie ganz normale Menschen behandelt und die Neuseeländer müssen in der Schule sogar die Maorisprache lernen. Bis zum Abend hatten wir jedoch viel Zeit. Diese nutzen wir mit einem ausgiebigen Bummel durch die Stadt! Es ist eine sehr übersichtliche Stadt, die 60.000 Einwohner hat und in dem Sinne wirklich klein ist, aber trotzdem gibt es dort alles, was man braucht! Klamotten und mehr als ein Fast Food Laden..insgesamt hat Rotorua 4 Mc Donalds, 2 Burger King, 1 Pizza Hut, 2 Dominos und einen Kentuckis! Bei der Einwohnerzahl ist es der reinste Himmel auf Erden für Jessi :-D Auch hier war das Wettermotto: alle Jahreszeiten in einer Minute! Von Sonne wechselte es rapide auf Regen! Jedoch machte es uns beim shoppen recht wenig aus. Am Abend dann gingen wir zum Treffpunkt, wo die Tour anfing. Der Busfahrer bespaßiegte den ganzen Bus bis wir im Dorf ankamen. Das Dorf liegt in einem Wald, beleuchtet mit Feuerfakeln, wo die Maori so bekleidet wie damals waren und vielen traditionellen Tattoos ihre Gebräuche erklärt haben. Nach einem Waldspaziergang und einer Show der Maori gab es ein gemeinsames Abendessen, das Hangimahl, gekocht durch den Undergroundoven ( erinnert ihr euch noch an Fiji. Da wurde auf Beachcomber genauso einer zum kochen benutzt ). Der Busfahrer war so nett, dass er uns nicht zum Treffpunkt in der Stadt, sondern direkt vor Matts Haus gefahren hat. Durchgefroren und relativ müde kamen wir spät abends im warmen Häuschen an. Es war wirklich so kuschelig warm. Ein niedliches kleines Häuschen, aber vollkommen ausreichend für 1-2 Personen! Matt bot uns alles an inklusive Bier und Wein und teilte uns mit, dass wir uns wie zu Hause fühlen soltlen..Am Freitag morgen stellten wir uns einen Wecker, um ins Te Puia zu gehen, das ist ein riesen Geländer mit Geysiren und Schlammpoolen. An und für sich ist Neuseeland eine reine Vulkaninsel und vorallemdingen in Rotorua und Taupo sind noch die Vulkane so aktiv, dass die warme Lava unter der Erde brodelt, aber der letzte Ausbruch liegt schon einige Jahre zurück!! Auch wenn wir uns den Wecker gestellt hatten, trödelten wir natürlich im einsamen Haus ( Matt war schon längst auf der Arbeit! ). Matts Haus liegt ziemlich nah an Te Puia, also sind wir den ganzen Weg gelaufen. Am Eingang wartete schon unser nächster Couchsuffreund aus Taupo, von dem wir auch schon eine Zusage hatten um bei ihm übernachten zu können. Wir dachten uns: Na toll, was will der sich denn jetzt mit uns treffen! Wir hatten nur 5 Minuten Zeit bis zur Tour mit einem Guide in Te Puia! Es hat sich aber herausgestellt, dass Terence ( unser Hostdaddy aus Taupo) uns treffen wollte um uns seinen Haustürschlüssel zu geben, da er am Samstag wenn wir die Stadt erreichen nicht zu Hause sein wird! Aga und ich guckten uns wieder mal leicht geschockt und gleichzeitig amüsiert an! Da kennen wir einen Mann grad mal ein paar Minuten und er gibt uns schon seinen Haustürschlüssel und erklärt uns, wenn wir Hunger haben steht im Kühlschrank alles, Eis ist im Gefrierfach etc! Somit hatten wir schon 2 Haustürschlüssel in unserer Tasche..haha! So schnell kommt man an ein Haus ran!
Zurück zur Tour haben wir einen großen Geysir gesehen. Ein Geysir ist ein großer Wasserstrahl, der aus dem Boden in die Luft geschossen wird durch die brodelnde Hitze unter der Erde. Der ganze Weg bzw. die Steine sind so warm, dass man sich auf denen hinsetzen und sich aufwärmen konnte. Ach ja,die Geysire als auch Schlammpools stinken alle nach verfaulten Eiern durch das freigegebene Schwefeldioxid! Man kann sagen die ganze Stadt stinkt!! ^^ Da merkt keiner, wenn man mal einen fahren lässt ;) Leider hat es immer mal wieder geregnet, aber davon haben wir uns nicht die Laune verdorben! Am Ende der Tour hat uns Matt abgeholt und wir sind zurück zum Haus gefahren. Aga und ich wollten unbedingt einmal einen heißen natürlichen Thermalpool ausprobieren bzw einmal darin baden. Jedoch sind die Pools, wo man Eintritt zahlen muss mehr oder weniger künstlich, denn die Mineralien werden hinzugefügt! Viel besser sind die natürlichen Pools, die so sind wie sie sind! Matt hatte uns am Abend zuvor angeboten uns zu so einem natürlichen Thermalbecken zu fahren! Und das haben wir getan. Am Nachmittag fuhren wir mit Badeklamotten ins 20 km entfernte Thermalbecken! Man kann die Becken schon von weitem durch den ganzen Dampf in der Luft sehen. Das Gute ist, dass diesen Ort nur Einheimische kennen, denn der Ort ist nirgends eingezeichnet für Backpacker! Es ist ein relativ großer Teich. Im ersten Moment wenn man reingeht denk man sich..hmm.. so warm ist er aber nicht, aber je tiefer man rein geht, wird das Wasser wärmer! Es ist eine Hitze, die einfach von unter der Erde kommt! Wenn man sich im offiziellen Spabereich mit Schlamm einreiben will zahlt man sich dumm und dämlich, aber da wo wir waren gab es soviel Schlamm wie man nur will für umsonst. Aga und ich rieben uns ein, wo es nur ging und ließen es uns gut gehen! Wenn es zu warm wurde, brauchte man nur ein Stück weiter schwimmen und das Wasser wurde kälter! So cool, in einem Becken heißes als auch gleichzeitig kaltes Wasser zu haben! Wir waren nicht ganz die einzigen in dem Pool. Ein paar andere Einheimische sind dort auch zum relaxen hingegangen unteranderem 2 völlig betrunkene Australier! Man soll möglichst jeden Kontakt mit Augen , Nase und Mund in dem Wasser meiden, aber das war den Betrunkenen egal! Sie tauchten ihre ganzen Köpfe drin ein^^ Die 2 waren so betrunken, dass sie nicht wussten wie sie da wegkommen konnten und fragten Matt, ob er Platz in seinem Wagen hätte. Da Matt viel zu hilfsbereit ist hat er sie zum nächsten Kaffee gefahren. Nach dem Baden ging es ab unter die Dusche zu Haus, um den faulen Eiergestank wegzuwaschen. Zum Abendessen lud Matt uns beide ein und wir fuhren in ein nettes Pub, wo wir eine mega leckere Pizza gegessen hatten! Am Samstag morgen ging es ab zur nächsten Tour! Wir mussten in die Stadt zum Treffpunkt fahren und Matt bot uns wieder an uns mit dem Wagen hinzubringen! Mit einem Shuttlebus ging es dann nach Hell´s Gate. Es ist ähnlich aufgebaut wie Te Puia. Ein Geländer mit ganz vielen Schlammpools. Man muss es sich so vorstellen, dass man ein riesen Schlammfeld hat und dort brodelt alles vor sich hin! Anfassen sollte man die teils 100 Grad Becken aber nicht! Diese Tour hat uns besser gefallen, da der Guide alles viel ausführlicher erklärt hat! Gegen Mittag wurden wir zurück in die Stadt gebracht, von der Matt uns wieder abgeholt hatte! Wir fuhren zurück ins Haus und Matt brachte uns inklusive Koffer zurück zur Stadt, wo wir mit dem Bus weiter Richtung Taupo fuhren! Einfach so konnten wir aber nicht fahren, also übergaben wir Matt eine kleine Aufmerksamkeit für die wirklich tolle Gastfreundlichkeit!!