ueber Khmer und Angkoraner

22.September 2010 - Kambodscha


Suosadey Ihr lieben,

Das wohl am meisten Staunen und Gänsehaut erweckende Land war für mich Kambodscha. Die Straßen und Gebäude ließen im Vergleich zu Vietnam hier wieder eher erkennen, dass wir uns in einem Entwicklungsland befanden. Da wir leider am Ende unserer Tour nur noch wenig Zeit hatten, hat sich unser Kambodschabesuch auf nur 3 Orte beschränkt. Allerdings bleibt zu sagen, dass alle 3 dieser Orte für mich unvergesslich in Erinnerung bleiben werden. Die Orte sind Phnom Penh( Hauptstadt von Kambodscha), Angkor Wat und Sihanoukville. Zwischen 1975-1979 herrschte in Kambodscha das brutale Regime der Khmer Rouge, dessen Anführer ein Typ namens Pol Pot gewesen ist. Viel von Euch haben davon bestimmt schon durch die Medien gehört. In Phnom Penh hatte er eine Schule zu einem Gefängnis (Tuol Sleng) umfunktioniert und auf brutalste Art und Weise angebliche Regimegegner und Intellektuelle gefoltert und getötet. Somit wollte er Kambodscha in einen Agrarstaat verwandeln und jeglichen Kapitalismus vernichten. 2 Mio Menschen (von 7 Mio Einwohnern) sind in dieser Zeit durch die Folterungen, Tötungen und Zwangsarbeit auf den Feldern umgekommen. Eigentlich hatte ich nach Vietnam genug von Krieg und Tod und hatte mich fast dagegen entschieden mir dieses Gefängnis, welches heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich ist anzuschauen. Ich bin froh, dass ich es doch getan habe. Es ist ein trauriger Ort und die Qualen, die 2 Mio Frauen, Männer und Kinder bis zu ihrem grauenvollen Tod mitgemacht haben, ließen mir den Atem stocken. Geht man durch die Zellen, in denen Bilder und Texte heute die Wände bewohnen spürt man tiefstes Mitleid mit diesen Menschen, die einfach nur leben wollten und es nicht konnten. Die uralten Tempel, die die Einwohner Angkors vor 1000 Jahren erbaut haben sind eine Reise wert und wir haben einen vollen Tag uns 4 dieser alten Tempel in dieser uralten Stadt angeschaut. Man kann viele Hinduistische und Buddhistische Anhaltspunkte erkennen und sich in Geschichten, die in den unzähligen Fresken in den Tempeln dargestellt werden, verlieren. Angkor Wat ist wohl eines der großartigsten Orte, an denen ich gewesen bin. In Sihanoukville haben wir es uns am weißen Sandstrand gut gehen lassen. Leider ist der Sextourismus in Ländern wie auch Kambodscha sehr offensichtlich (nicht wenige Mädchen und Jungen sind minderjährig) und wirkt auf mich sehr abstoßend.