Nach einer scheinbar nie endenden Busfahrt kam ich gegen 17 Uhr nach etwa 10 Stunden endlich in Canberra an. Von der Busstation ging es dann mit all meinen Sachen zum YHA Hostel, meiner heutigen Unterkunft. Dort angekommen checkte ich erstmal ein. Das Hostel war mit 35$ die Nacht sehr teuer und ich hatte ein Zimmer mit 7 anderen. Das Zimmer war ok aber warum das ganze Hostel so teuer war kann ich nicht verstehen. Es hatte nicht mal ein kostenloses Frühstück oder kostenloses Internet zu bieten. Dafür hatte ich zum ersten Mal ein Pool in einem Hostel, der den Name Pool aber gewiss nicht verdient hatte. Es war eher ein bisschen Wasser. Im Zimmer traf ich dann auf Gaia, aus Belgien. Mit ihr kaufte ich dann auch ein und wir kochten mal wieder Pasta, das Backpacker Standartessen Nummer 1. Es war aber erstaunlich gut. Den Abend verbrachten wir im TV Raum bevor ich für ein Bier nochmal raus ging um auf Jaired zu treffen, den ich in Melbourne kennen gelernt hatte. Ich traf ihn und den Holländer dort auch und wir verbrachten den Abend dort zusammen ehe es relativ früh zurück ins Hostel ging. Am nächsten morgen ging es dann früh mit dem kostenlosen Shuttelbus zu den Sehenswürdigkeiten in Canberra. Als erstes zum War Memorial, einem Museum über die Kriegsgeschichte des Landes. Es war total interessant und spannend aufgebaut. Nett war es auch, den zweiten Weltkrieg mal aus einer anderen Perspektive zu erleben. Im Museum waren auch verschiedene Schulklassen zu besuchen und ich war mehr oder weniger erstaunt, was manche Kinder von Deutschland denken. Ein deutsches Flugzeug stand in der Ausstellungshalle und ein Kind sagte zu dem anderen: ? Ich will das Flugzeug nicht sehen, dass ist von den Deutschen, die sind doch alle Nazis.? Schade dass wir noch immer an der Nazizeit fest gemacht werden.
Von dort ging es dann weiter zum National Art Center. Da ich eigentlich nicht sonderlich interessiert an Kunst bin wollte ich dort auch nur etwa 30 Minuten bleiben. Doch die Kunst Gallerie war so spannend, dass ich am Ende doch fast 2 Stunden dort war. Die nächste Station war das Australische Parlament. Ein sehr beeindruckendes Gebäude, und es war sogar erlaubt es zu besichtigen. Nach einer besonders ausführlichen Sicherheitskontrolle, bei der man auch mit einem speziellen Test auf Sprengstoff getestet wird, war ich dann endlich drin. Es war mal wieder interessant und der Parlamentssaal und der Saal des Senats waren sehr prächtig, wohingegen der Bundestag eher alt und langweilig wirkt. Danach beschloss ich mir die nahe gelegenen Botschaften verschiedenster Länder anzuschauen. Da Canberra noch so eine junge Hauptstadt ist, sind die Botschaften auch alle relativ neu. Die meisten Botschaften haben versucht, den Baustil ihres Landes zu verwenden und somit kann man bei den meisten Botschaften von weiten schon erkennen, woher die Botschaft in etwa ist. Die Deutsche Botschaft habe ich auch gefunden und sie war mit Abstand die langweiligste und hässlichste Botschaft die ich gesehen habe.
Leider dauerte es alles viel länger als ich erwartet hatte und so hatte ich keine Zeit mehr, mir das National Museum Australiens anzuschauen, was ich auf jeden Fall sehen wollte. Aber man kann halt nicht auf allen Hochzeiten tanzen und auch so hatte ich einen mehr als interessanten aber auch anstrengenden Tag in Canberra. Gegen 17 Uhr ging es dann schnell zum Hostel um meine Tasche zu holen ehe es mit dem Bus nach genau 24 Stunden schon wieder weiter ging in Richtung Sydney. Ich bin echt gespannt was mich dort erwartet und das Wetter schein endlich auch mal gut zu sein. Aber ich bin auch froh, wenn ich nach Sydney endlich mal wieder in kleinere Orte komme, in denen man deutlich mehr Packpacker findet und sich schnell zu Recht findet. Aber Sydney wird ja sicherlich der absolute Hammer ;)