Uluru

11.February 2011 - Uluru, KataTjuta


11.02.11

Uluru:
Noch bevor die Sonne aufging machten wir uns auf den Weg zum Park. Allerdings waren wir dann trotzdem ein bisschen zu spät für den Sonnenaufgang von einem der Aussichtsplattformen aus, denn der Weg war doch weiter als gedacht. Also fuhren wir direkt zum Uluru. Welcher jetzt da wir im Park waren allgegenwertig ist. Die Straße führt einmal komplett um den Uluru herum bis man sich diesem dann langsam nähert und er immer größer und größer wird!
Wenn man dann aus dem Auto steigt und sich vor den Stein stellt, weiß man plötzlich wieso er so berühmt und so etwas bekanntes ist. Denn er ist einfach gigantisch! Er ist nicht nur sehr viel höher als erwartet, sondern auch sehr viel breiter und länger!
So steht man dann im Schatten des Monoliths und staunt erst mal nur. Zumindest ging es mir so. Ich stellte mir vor wie die Aborigines, vor einigen tausend Jahren durch die Wüste wanderten und irgendwann am Horizont diesen Klotz sahen, auf diesen zu gingen und der immer größer und größer wurde bis sie dann bei ihm ankamen und dort, wie mir später bei einer kostenlosen Führung erzählt wurde, Trinkwasser anfanden und genügend Beeren und Tiere um für immer glücklich leben zu können. Kein Wunder also, dass es eine heilige Stätte für die Aborigines war und ist. Es muss für sie wie das Paradies gewesen sein.

Einige Menschen kletterten natürlich den Felsen hoch, der Aussicht wegen etc.. Aber schon lange bevor man beim Uluru ankommt hört man immer wieder, dass es den Aborigines eigentlich nicht gefällt wenn Menschen an ihrem Heiligtum rumklettern. Umso näher man dann dem Uluru kommt, desto lauter werden die Stimmen, dass es so ja gar nicht stimmen würde, dass die Aborigines nur nicht klettern würden, sie aber nichts dagegen hätten, außer, dass sie Angst hätten, dass sich jemand dabei verletzen würde. Das halte ich persönlich aber für, von Weißen erfundenen, Schwachsinn. Tatsächlich scheint es wohl so zu sein, dass die Aborigines niemals auf Berge klettern, da es für sie keinen Sinn macht. Sie kennen das Land um sie herum in und auswendig durch Erzählungen und Malereien, brauchen daher keine Aussicht, und auf dem Berg gibt es nichts für sie das sie gebrauchen könnte, was es nicht auch am Fuß des Berges gibt. Wieso also die Gefahr eingehen und einen steilen Berg hoch marschieren und am Ende sich noch verletzen oder sterben beim Runterfallen. Die Aborigines besteigen den Uluru nur einmal im Jahr für ein bestimmtes Ritual ihrer Götter zu Ehren und ansonsten nie. Und da der Uluru wie schon gesagt ein Heiligtum für die Aborigines ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich nur darum Sorgen machen, dass sich jemand verletzt, wenn er darauf herum klettert. Außerdem wurden die Aborigines, nachdem ihnen vor ein paar Jahren endlich mal Rechte zu gesprochen wurden, dazu gezwungen den Uluru für 100 Jahre zu ?verpachten?. Soll heißen: Die Weißen sagen: ?jaja, das ist jetzt wieder euer Stein, aber wir machen hier gerade so viel Kohle damit, den können wir euch noch nicht zurück geben. Also tut ihr einfach mal so, als wäre es wieder euer Stein, aber wir machen eine Attraktion daraus. Und in 100 Jahren seid ihr hoffentlich eh alle zivilisiert, sodass wir das alles hier vergessen können.? Die Aborigines sind natürlich erst mal froh dass sie ihr Heiligtum wieder halbwegs zurück haben und nicht mehr gejagt und getötet werden und sind damit einverstanden. Aber sich die ?Frechheit? heraus zu nehmen, zu sagen: ?nee, ihr dürft hier nicht mehr hoch klettern!? das konnten sie sich natürlich nicht trauen, bei den Eintrittspreisen die die Touristen bezahlen müssen! Aus all diesen Gründen blieb ich aus Respekt also schön auf dem Boden.
Die Tendenz geht zum Glück dahin, dass zumindest die Ranger, welche mit den Aborigines zusammenarbeiten und alle die mit dem Uluru unmittelbar zu tun haben, so langsam die Aboriginekultur zu verstehen und respektieren beginnen. Daher ist der Plan den Aufstieg schon bald zu sperren. Nicht nur für die Aborigines natürlich, sondern auch, weil der Uluru selbst starke Schäden davonträgt. Da es nur einen Weg nach oben gibt, sieht man eine helle Schneise in dem sonst roten Stein, da wo alle laufen. Dazu kommt, dass einige ihren Müll oben lassen oder ihr Geschäft verrichten, alles nicht gerade gut für den Uluru.
Natürlich kann man den Aufstieg nicht sofort sperren. Da die meisten nur dafür her kommen und Eintritt zahlen. Deshalb wird in den nächsten Jahren wohl erst der Eintritt verdoppelt, um dann bequem einen starken Rabatt zu geben sobald der Aufstieg wegfällt, dafür aber auf dem Boden mehr anzubieten?

Also alles sehr sehr kommerziell, aber die Führung selbst war sehr lehrreich über die Kultur der Aborigines, ihre Angewohnheiten und Lebensstrategien etc.
Die Wanderung um den Uluru herum beträgt 10 km! Und jede Seite vom Uluru hält einen wunderschönen Anblick bereit. Es klingt doof, wenn man nicht da war. So ein komischer Felsen? Aber es ist wirklich beeindruckend!
Am Abend schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an. Welcher aber nicht besonders beeindruckend war an diesem Tag.
Dann gings wieder zurück zu unserer Raststätte.