05.02.2011 ? 10.02.11
oder so
OUTBACK!
Es ist schwer zu definieren ab wann man genau im Outback angekommen ist. Nach der Stadt und einigen kleinen Orten, kommt zunächst eine Zwischenstufe, der Busch!
Der Busch ist sozusagen alles was nicht Stadt oder Zivilisation ist, aber noch zu nah und bewachsen und bewohnt fürs Outback ist.
Nach einigen kleinen Ortschaften und einem Ort dessen Name mir entfallen ist, definierte ich für mich persönlich, jetzt im Outback angekommen zu sein. Denn von hier aus, wurden wir gewarnt, bei jeder Möglichkeit die sich bot Wasser aufzufüllen und zu tanken. Man warnte uns, dass jetzt ein sehr langes Stück ?NICHTS? käme, weshalb wir ganz dringend so viel Wasser wie möglich ein packen sollten und zeigte uns einige Wegestationen, wie Roadhouses etc. wo wir zur Not Wasser kaufen könnten und tanken könnten.
Von hier aus, hieß es dann Beine einziehen, weil jede Lücke mit Wasser gestopft wurde. Für 4 Personen mehrere Tage Wasser ein planen ist nicht so einfach. Denn es muss ja nicht nur getrunken, sondern auch abgewaschen werden und die Körperpflege soll ja auch nicht zu kurz kommen wenn man den ganzen Tag zusammen in einem kleinen Auto sitzt.
Ganz so schlimm wie erwartet und gewarnt war es dann aber doch nicht. Ca. alle zwei Stunden gab es eine Raststelle, bei welchen ein großes Silo mit Wasser stand. Es hieß zwar, dass das Trinken nicht empfohlen sei, aber da es die letzte Zeit sehr viel geregnet hatte, auch im Outback, war es höchstwahrscheinlich ungefährlich. Deshalb nutzen wir dieses Wasser wenigstens für den Abwasch. Und sparten nicht mehr GANZ so sehr mit dem Wasser, da wir zur Not immer Wasser auffüllen könnten. Allerdings weigerte ich mich das Wasser aus den Silos wirklich zu trinken. Deshalb fingen wir irgendwann an die Flaschen zu markieren, welche noch ?gutes? Wasser hatten und welche bei den Silos aufgefüllt wurden. ?Gutes? Wasser ist allerdings auch übertrieben. Das meiste Wasser, das man aus dem Hahn bekommt hier in Australien, schmeckt nicht gerade sehr appetitlich. Aber je nach dem wo man ist, bekommt man gesagt ob man es trinken kann oder nicht. Meistens ist es trinkbar schmeckt aber bescheiden wegen zu vielen Mineralien etc.
Soviel zum Wasser im Outback? Also eine ziemliche Quälerei, selbst heute noch.
Zum Outback selbst:
Das Rote Zentrum Australiens? Wüste? Einöden?
Naja, wir sind wohl falsch hier. Oder zur falschen Zeit da. Vielleicht aber auch gerade zur richtigen Zeit! Durch den vielen Regen in ganz Australien in den letzten Jahren, ist das Outback aufgeblüht! Alles um einen herum ist grün, roter Sand ist nur schwer zu finden. Neben dem Highway steht teilweise alles unter Wasser. So kommt es, dass wir sogar mitten im Outback, neben dem Highway schwimmen gehen konnten!
Die Hitze hielt sich zum Glück in Grenzen, aber nachts wurde es dafür verdammt kalt. Und der Boden war hart wie Stein. Also nicht gerade das Paradies zum Campen. Aber wir haben es irgendwie überlebt? Auch wenn es jeden Abend eine Plagerei war einen Platz zu finden.
Der Sternenhimmel ist dafür unbeschreiblich! Ich kann nicht beschreiben wie viele Sterne man sehen kann etc. man muss es einfach selbst erlebt haben! Auch die Farben beim Sonnenauf- und ?Untergang?
Von Schlangen war keine Spur zu sehen. Aber die halten sich bestimmt mittlerweile fern vom Highway, der heute dann doch so befahren ist, dass man täglich mehr als nur 5 Autos sieht.
Unser erster Stopp war in Cooper Pedy. Eine alte Mienenstadt in der nach Opalen gebuddelt wird. Das besondere an Cooper Pedy ist, dass viele Häuser unter der Erde liegen. So gibt es eine Kirche, eine Buchhandlung, ein Hostel, ein Museum und einige Wohnhäuser etc. zu besuchen, welche alle untertage sind.
Wenn man zum ?Scenic Lookout? der Ortschaft geht, bietet sich einem ein Anblick absoluter Verwahrlosung. Alles sieht total alt, staubig und heruntergekommen aus. Wenn man nicht ein paar Autos und Menschen sehen würde, die sich bewegen könnte man denken man befindet sich in einer Geisterstadt. Es ist ein absolutes Klischeebild, wie man es im Kopf hat, wenn man an eine alte Stadt im wilden Westen denkt.
Nur dass man zusätzlich noch ein paar verlassene Ausgrabungsstätten sieht, in welchen nach Opalen gegraben wurde, die aber schon lange erschöpft sind. Man sieht der Stadt an, dass es hier wohl mal einen Touristenboom gab, der aber schon seit langem wieder vorbei ist. Vielleicht waren wir auch in der Offseason da, aber alles schien, als wäre es gebaut worden für Touristenmassen und dann nie wieder benutzt worden?
Auf einer dieser Ausgrabungsstätten darf man auch selbst nochmal sein Glück versuchen, natürlich ist es vollkommen sinnlos, da jeder Tourist dort hin geht und jeden Stein umdreht, aber wir gingen natürlich trotzdem hin - und fanden natürlich nichts?
Dafür gab es einen Ort in der Stadt wo sich offensichtlich ein verrückter Künstler ausgetobt hat und wo es kostenlose Opale gab. Natürlich nur ganz winzige die wahrscheinlich keinen Cent wert sind, aber immerhin fand ich am Ende doch ein paar Opale. Damit ging ich dann zu einem Opalhändler um zu sehen, was der so zu sagen hat dazu. Natürlich wollte er mir nur seine Waren andrehen, aber er brachte mir wenigstens bei wie ich einen richtigen Opal erkenne und setzte mich dann in einen Sandkasten voller Steine und meinte, alles was ich darin finden würde dürfte ich behalten.
So fand ich dann ein paar ganz schöne Exemplare, aber natürlich nichts Wertvolles. Trotzdem war ich höchst zufrieden mit mir selbst und packte alle Steinchen feinsäuberlich ein.
Ein weiterer Höhepunkt an Cooper Pedy war das Wasser!
Endlich konnten wir für ?fast? umsonst alle unsere Flaschen wieder auffüllen! 30 Liter Trinkwasser für 20 Cent!!! Das ist doch mal ein Angebot und das mitten im Outback! Sehr freundlich!
Nachdem alles aufgestockt worden war gings wieder raus in die Wildnis. Vorbei an sehr sehr sehr vielen Löchern und den dazugehörigen Sandhügeln, in welchen auch heute noch nach Opalen gesucht wird und rein ins Nichts
Nächster Stopp: Uluru! (und noch ein paar Raststätten davor)
Am 10.02 war es dann so weit, der Uluru war nur noch eine Tagesfahrt entfernt.
Und wir konnten ihn nach ein paar Stunden schon sehen! Zumindest dachten wir das. Tatsächlich war es dann irgendein anderer Monolith der aus irgendwelchen Gründen auch da rumstand.
Also gings weiter und kurz vorm Eingang zum Naturpark vom Uluru und den Olgas hielten schlugen wir unser Lager auf der letzten Raststätte auf. Dort gab es einen großen Sandhügel aus diesmal wirklich knallrotem super weichem Sand. Dort oben bauten wir dann unser Zelt auf. Trotz Angst vor dem Gewitter, das mächtig am Horizont tobte. Ein Blitz nach dem anderen und ein super Farbspiel beim Sonnenuntergang. Vom Hügel aus bot sich ein atemberaubender Blick auf den Uluru in der Ferne, aber noch besser die Farben vom Himmel um uns herum. Alles war in einem unbeschreiblichen Lila-Ton getaucht gemischt mit dem roten Sand und dem Gewitter am Horizont und der untergehenden Sonne? unvergesslich.
Nach dem die Sonne untergegangen war kamen dann ein paar Backpacker an die den Tag schon im Park verbracht hatten. Wir holten uns ein paar Tipps wo man am besten den Sonnenauf- bez. Untergang ansehen sollte und bekamen dabei noch 2 Eintrittskarten geschenkt, von zweien die nur einen der drei Tage genutzt hatten und weiter zogen. Da wir sowieso nur zwei Tage einplanten passte das dann wunderbar.