Ich bin an der Elbe gelandet - genauer gesagt auf dem Elbdeich-Campingplatz Kollmar. Wie ich dieses schöne Fleckchen gefunden habe, weiss ich nicht mehr. Mir fällt beim besten Willen nicht mehr ein, warum ich ausgerechnet hierher gefahren bin. Aber Danke Zufall, es sit wunderschön hier. Abgesehen vom Regen, der mich wirklich den ganzen Tag begleitet.
Ich komme also bei Regen auf dem Campingplatz an und schließe gleich Freundschaft mit dem Platzwart. Der war entzückt von meinem Humor. Hab nur gesagt, dass ich das schöne Wetter nutzen wolle und extra deshalb an die Elbe komme. Min Dern nennt er mich und sucht meine Begleitung :-) Er kann nicht fassen, dass ich allein unterwegs bin und will spontan mitkommen. Danke, sehr nett, ich schlaf erst mal ne Nacht drüber.
Die Nacht... später...
Ich ziehe meine Regenjacke über und klettere gleich über den Deich, um die Elbe zu sehen. Ein toller Blick gleich hinter dem Campingplatz. Deich, Elbe, Schafe... eine Wohltat für die Augen. Nicht weit entfernt gibt es den Hafen mit Fährhaus, wo man ut essen kann. Ich verdrücke einen riesen Burger, musste mal sein. Das Fährhaus ist liebevoll eingerichtet, viel See-Schnick-Schnack, kleine Boote, Kerzen, einfach gemütlich, obwohl es riesig ist.
Der Rückweg über den Deich wird eine nasse Angelegenheit, meine Schuhe sind völlig durchnäßt, da ich unbedingt durch das Gras laufen musste, zwischen den Schafen hindurch. Die sind übrigens nicht blöde - drehen ihren Hintern dem Regen zu, sie wollen ja schließlich auch keinen Regen ins Gesicht. Machen wir ja genau so!
Jetzt zur Nacht... in der Hoffnung, diese Nacht endlich schlafen zu können, liege ich im Halbdämmer. Es regnet übrigens immer noch. Plötzlich ein Geräusch... Tropfen klatschen auf, aber nbicht draussen, sondern an meinem Ohr vorbei... im Bus... die Dachluke ist undicht. Ich greife in den Abwasch, wo glücklicher Weise der Topf vom Frühstücksei noch drin steht und fange die nächsten Tropfen auf. Alles im Liegen, von meinem Bett oben aus. Da soll mal einer sagen, eine schlampige Hausfrau ist was schlechtes. Wenn ich gleich alles abgewaschen und weggeräumt hätte, stünde der halbe Bus unter Wasser, ehe ich nach unten geklettert und am Schrank gewesen wäre. So liege ich also und fange mit dem Topf das in immer gleichen Abständen tropfende Wasser auf. Abstellen kann ich den Topf leider nicht, da genau in Flugrichtung die Trennscheibe zwischen Kochstelle und Sitzbank ist. Aber ich kann unmöglich die ganze Nacht den Topf festhalten. Also bastele ich eine Wasserrutsche aus AluFolie, die Folie am Bett befestigt, das Wasser in den Topf auf der Kochstelle leitet. Ich bin eine clevere Bulliprinzessin! So habe ich die Hände frei und kann zumindest den Rest der Nacht etwas dahindämmern.