In Broome verbrachte ich eine wunderschöne Woche am cable beach.
Dieser Strand ist wirklich einzigartig. Durch die geringe Steigung des Meeresbodens beträgt der Tiedenhub (unterschied zwischen Ebbe und Flut) hier manchmal über 12 meter. Das ist ziemliche weltspitze. Das hat aber auch noch andere Auswirkungen. Die Strecke, welche das Wasser landeinwärts strömt, beträgt stellenweise über 100 m. In Kombination mit der Tatsache, dass der flache Strandsand ziemlich gepresst ist, ergibt sich die wunderbare Gelegenheit mit normalen autos am Strand entlangzufahren. Nicht ganz so gut für die Umwelt, aber man muss das einfach mal gemacht haben?
Und natürlich wollte ich da auch übernachten. Mit Auto. Ich hatte mir Wasserstände und Flutzeiten besorgt und konnte mich daher darauf verlassen, sollte die Flut mich erreichen, dann um 3.07 nachts.
Ich versuchte ich so hoch wie möglich in die Dünen zu fahren, um meinen Schlafplatz wasserfrei zu halten. Natürlich ist dort der Sand nicht so hart gepresst und irgendwann sitz man eben fest. Hoffentlich höher als die Flut.
Nachts plätscherte das Wasser zwar gefährlich nah bei den Rädern, aber morgens hatte es sich schon wieder 100 m weit enfernt.
Nach dem Frühstück muss man dann erst mal einen vorbeifahrenden 4 WD anhalten, der einen wieder aus dem Sandloch zieht.
Am 2. Morgen grub sich dann der 4 WD, welcher mich eigentlich rausziehen sollte ein und wir mussten uns alle wieder von einem 3. Fahrzeug bergen lassen. Während neben uns ein weiteres Geländefahrzeug im Sand versank.
So kann man eine ganz unterhaltsame Zeit am Strand verbringen?
Aber APU hatte leider zu der Zeit Husten bekommen. Also ab zum Autodoktor. Das Zündverteilerkabel war schuld. Nur noch 4 von 6 Zylindern taten ihren Dienst. Schnell behoben und teuer bezahlt. Und es war Zeit zum Weiterreisen.
Also Abschied nehmen vom schönen Broome und ab nach Süden.
Bis nach Geraldton geht es eher eintönig und erbarmungslos heiß 600 km durchs nordwestaustralische Outback. So war ich bei Ankunft in Port Geraldton auch ziemlich fertig und konnte der Industriestadt auch nichts positives abgewinnen. Dann aber gelangt man in das Gebiet des Ningaloo Reef.
Im Gegensatz zum Great Barrier Reef kann man hier direkt am Strand zum schnorcheln starten. Die Riffe beginnen viel näher an der Küste sind und man muss nicht erst teuer mit dem Boot stundenlang rausfahren.
Die Unterwasserwelten sind wirklich atemberaubend. Erst mal im Wasser, gemütlich auf dem Bauch treibend, die Taucherbrille nach unten gerichtet, taucht man in eine ganz neue Welt ein. Tausende von Fischen in den buntesten Farben schwimmen in Schwärmen um einen herum. Schildkröten, Mantas, Kraken, Muränen, Korallen, die sich zu riesigen Wäldern zusammengefunden haben und vieles mehr konnte ich dort beobachten?
Ich verbrachte so ein paar interessante Tage im Cape Range NP bei Exmouth. Meistens im Wasser. Allerdings hatte ich dann eine Meinungsverschiedenheit mit den Rangern des NP. Ich war der Meinung im Park übernachten zu wollen, diese der Meinung übernachten sei dort streng verboten. So durfte ich den NP schon etwas früher wie geplant verlassen?
Ganz in der Nähe befindet sich das einst beschauliche Fischerdorf Monkey Mia. Seit etwa 30 Jahren allerdings kommen jeden morgen ein paar freilebende (!!!) Delphine zum Strand geschwommen, um sich ein paar Extra-Fische von den Zweibeinern abzuholen. Die Elterntiere zeigen diesen ?Brunch-Spot? ihren Jungen und so kamen inzwischen schon 6 Generationen dieser Delphinfamilie hier vorbei. Ist schon toll diese Tiere einmal aus nächster Nähe zu betrachten. Der dazugehörige Touristenrummel lies mich den Strand aber bald wieder verlassen.
Weiter nach Coral Bay. Wieder ein beeindruckendes Schnorchelrevier, aber weniger Menschen.
Die weitere Fahrt brachte mich in den Karjini NP. Enge Schluchten haben sich hier tief in den harten Stein gegraben. Diese zu erkunden und zu erklettern ist ein spezielles Erlebnis. Oft geht nur noch schwimmen, manchmal zu eng um gerade durchzulaufen?
Abends traf ich auf einem Parkplatz einen Australier (Ashman), mit dem ich einen lustigen Abend auf dem Campingplatz verbrachte. Er bezeichnete sich selber als ?Rapper? und reimte sich mitten in der australischen Pampa die Lippen wund? Er kommt aus Perth und vill. trifft man sich dort wieder.
Die Strecke nach Süden führt nun durch ausgedehnte Weizenfelder Richtung Perth. Dort kam ich Anfang Oktober an. Ich wollte dort auch Steffi nochmal treffen, die ich im August hier von Alice Springs aus besucht hatte. Ich fand sogar den Weg zu ihrer Wohnung und fuhr einfach hin. Wir freuten uns sehr über das Wiedersehen und sie bot mir an hier zu wohnen, während ich in Perth bin. Dieses Angebot nahm ich gerne an. Wer hätte gedacht, was sich daraus alles entwickelt?