Gestern abend und letzte nacht hat es nach über drei wochen zum ersten mal geregnet. Bei bewölktem himmel machten wir uns schon früh in Boulder (mit Kalgoorlie zusammen gebaut) auf city tour. Hier fühlten wir uns aber nicht wohl, denn der ort ist ziemlich herunter gekommen. So wechselten wir nach Kalgoorlie, dass diese stadt reicher ist sieht man von weitem, und hier gefiel es uns schon viel besser. Unterdessen öffnete auch das visitor centre und nach einigen fotos der schön restaurierten kolonialbauten fanden wir auch ein top-kafi namens Dome und das frühstück und der cappucino waren ausgezeichnet. Frisch gestärkt fuhren wir zum lokalen airport. zum eingang der RFDS, Royal Flying Doctor Service, mussten wir schon fast rennen, denn es begann stark zu regnen. Die guided tour bei den flying doctors war äusserst interessant. Die organisation gibt es seit über 80 jahren und sie ist für die bewohner des outbacks lebenswichtig. Hier in kalgoorlie gibts 6 doctors (ausser 1 alle ausländer) 2 pilotes und 2 nurses, durchschnittlich gehen 150 bis 200 notrufe ein und es werden etwa 3 flüge pro tag gemacht. Wir durften auch in den hangar, um die einrichtung der pilatus pc12 zu sehen. Viel platz gibt?s da nicht, aber es sind alle überlebensnotwendigen einrichtungen drin. Gestern war offensichtlich ein spezieller notfall. Das lokale hospital gelangte an das RFDS, dass ein Patient nach Perth geflogen werden musste. Das war aber gar nicht so einfach, denn der mann war 250 kg schwer und bei schweren patienten wird dann die ganze inneneinrichtung ausgeladen, man befestigt die person auf dem flugzeugboden und fliegt so zum nächsten spezialistenzentrum. Mit 250 kg war das aber offensichtlich auch so zu schwer und nach langem hin und her wurde dann ein helikopter der navy aufgeboten, damit der patient nach perth geflogen werden kann. Die tour kostete nichts aber die organisation ist auf spenden angewiesen, denn die kostspieliege anschaffung von flugzeugen belastet das budget stark. Die flieger sind rund 12 jahre im einsatz und müssen dann wieder ersetzt werden. Die besucher werden aber darauf hingewiesen dass eine donation erwünscht ist und wir haben dann auch noch im visitor shop ein souvenir gefunden. Es stehen auch in vielen shops sparkässeli neben den kassen und diese kässelis sind für die RFDS. Die eine oder andere retourgeldmünze findet so einen geeigneten platz. Als die besichtigung zu ende war, war der spuk mit dem regen schon wieder vorbei und MANN musste einfach nochmals zum Super Pit Lookout. Das ganze schauspiel musste natürlich auch noch filmisch dokumentiert werden und am liebsten wäre Richi wohl selbst mit diesen Monsters gefahren. Kurz nach mittag fuhren wir dann weiter. Zuerst durch Coolgardie, einst die erste und mit 15000 einwohner, 60 geschäften, 26 hotels, 6 banken, 14 kirchen, 17 coiffeuren auch grösste goldstadt, heute mit knapp 1000 einwohner (zahl weiter sinkend) nur noch eine richtig geisterstadt zum durchfahren. Wir machen nur einen kurzen tankstop. Randbemerkung: Wir haben uns schon während der ganzen reise gewundert, warum es hier so wenig raucher gibt. Seit diesem tankstop wissen wir es. Ein chauffeur kaufte vor uns ein päckli marlboro gold mit 25 stück und als wir den preis in der kasse gesehen haben, war alles klar. Das päckli kostete AU$ 18.60!! (kurs zu CHF praktisch 1:1).
Weiter geht?s auf unserer reise richtung westen. Paralell zum highway richtung perth führt eine 600km lange wasserpipeline, die heute noch wasser von perth nach kalgoorlie transportiert, das wasser braucht 10 tage, da ein höhenunterschied von 400 m zu bewältigen ist. Wir fuhren aber nur bis Merredin und bogen dann links ab quer durch die pampa auf nebenstrassen, natürlich asphaltiert, vorbei an kangaroos und schafherden, wieder mal auf einer schnurgeraden strasse, wie mit dem lineal gezogen. Über Narembeen, ein nest in der pampa, wirklich ein nest, zwar sehr gepflegt und mit 7 rasentennisplätzen ? keine ahnung wer diese benützt ? vielleicht farmers aus zig kilometer entfernung. Unser ziel Hyden erreichten wir gegen halb sechs und unser campground war gleich neben dem weltberühmten Wave Rock. Hier waren wir von der umwelt wieder mal total abschnitten, das handy zeigte einmal mehr ?kein netz? ausser ein paar touris natur pur und eine stille, ausser vögel und grillen hörte man nämlich gar nichts. Wir haben nach einer kurzen besichtigung des rocks und einem feinen teller pasta herrlich geschlafen.