Etwas enttäuscht waren wir ja schon als gestern nichts aus unserem Vorhaben Strand wurde, denn es nieselte den ganzen Tag und dazu wehte noch ein rauer Wind, der einem die feinen Wassertropfen richtig ins Gesicht drückte. Also wollten wir gleich auf den schönen Aussichtspunkt fahren und dort einen Spaziergang machen, denn wir hofften, dass es dort ein weniger besser sei. Doch auch daraus wurde nicht wirklich etwas, denn die Wolken hatten sich wunderbar um die Spitze drappiert und gönnten uns keinen freien Blick auf die Küste. Auch hier nieselte es und wehte, sodass wir auch dieses Unternehmen an den Haken hängen konnten. Wir entschieden uns dann, noch weiter nach Napier zu fahren, wo am Anfang des 20.Jahrhunderts ein so starkes Erdbeben wütete, dass es die gesamte historische Innenstadt zerstörte und alles neu aufgebaut wurde. Da zu dieser Zeit der Art Deco Baustil modern war, ist Napier heute die Stadt mit den meisten und aufwendigsten Art Deco Gebäuden. Genau diese schauten wir uns bei einem Stadtrundgang an und so verbrachten wir den Tag doch noch an der frischen Luft und bestaunten Kirchen, Hotels und Bankgebäude.
Als wir dann auf dem Campingplatz ankamen, teilte uns die Rezeptionistin mit, dass es morgen wieder nieseln sollte und erst nachmittags ein wenig die Sonne herauskäme. Wir fragten uns, ob wir irgendwo einen Schlechtwettermagneten eingefangen haben, denn eigentlich hieß es, die Nordinsel haben um diese Jahreszeit noch viele Sonnenstunden. Nunja heute morgen erwachten wir dann tatsächlich mit einem Trommeln auf dem Dach und wir drehten uns nur genervt wieder um.
Als wir dann aber aufstanden und aus der Tropfsteinhöhle krabbelten, zeigte sich am Horizont blauer Himmel und da wir Optimisten sind, glaubten wir an gutes Wetter. Nach dem Frühstück wurden wir dann belohnt und ein kleiner Abschnitt ließ sogar Sonne hindurch! Perfekt ? schnell in die Stadt gefahren und das Auto abgestellt. Gleich liefen wir los zu dem sogenannten Bluff Hill Lookout, der die versprochenen Blicke auf Küste und Napier dann auch hielt. Leider fanden wir nicht wirklich eine Stelle von der wir freien Blick hatten, da der komplette Hügel mit gigantischen Wohnhäusern bestückt war, aber auch der Anblick der Häuser war genial und bei jedem zweiten dachten wir uns nur ?Das hätte ich auch gern!? Nach ein wenig Immobilienträumerei, ging es wieder in die Innenstadt, wo wir in der heute sehr belebten Fußgängerzone ein niedliches Cafe´fanden und zusammen mit anderen im Freien sitzten konnten.
Gegen Mittag zog uns der Hunger wieder zum Auto, wo wir schnell aßen und dann zum National Aquarium Neuseelands liefen. Dort drin wohnen nämlich die einheimischen fluglosen Kiwivögel, die wir unbedingt noch sehen wollten, da man sie in der Natur nicht erspähen kann. Wir sahen die vom Aussterben bedrohten Vögel tatsächlich und sie sind wirklich witzig! Diese Spezies ist nachaktiv und wie schon erwähnt sehr selten. Der Vogel bewegt sich wie ein behaarter Handball auf zwei Beinen und zuckt dabei mit dem Kopf. Manchmal versucht er was aus der Erde auszugraben und stemmt sich dann mit seinem Körper auf seinen ewig langen Schnabel.
Doch nicht nur diese lustigen Gesellen konnten wir kennenlernen, sondern auch noch ganz andere Wunderknaben. Da waren z.B. noch die riesigen Rochen und Haie, die einem Riesenaquarium untergebracht waren, welches man durch einen Tunnel von unten erleben konnte. Die Haie und Rochen schwammen dann nur 10 cm über unseren Köpfen hinweg und man war immer erschrocken, wenn einer vorbei kam, den man nicht vorher sah. Wir hatten auch Glück die Fütterung der Riesen mit zu erleben und konnten sehen, dass eingeschlossene gut gefütterte Haie nicht die Anstalten machten Menschen anzugreifen. Wir sahen auch noch viele bekannte Fische von unserem Schnorchelausflug im Great Barrier Reef wieder und eine monströse Schildkröte mit bereits 31 Jahren auf dem Buckel und der Größe einer Autotür. Seepferdchen, Korallen, Kois, Aale und und und waren ebenfalls vertreten genauso wie ein Artgenosse der größten Krokodilart der Welt. (Zum Glück alles hinter dicken Scheiben). Es hat sich also total gelohnt und wir sind nun glücklich auch mal wieder Sonnenschein abbekommen zu haben :)