so, nach laengerer Abwesenheit habe ich hier in der Bibliothek von Rockhampton mal wieder gratis Internetzugang, daher werde ich mir Muehe geben heute mal etwas mehr zu schreiben:
Von Townsville haben wir und nach Airlie Beach aufgemacht, wo Felix, unser Fahrer, eine zweitaegige Tour zu den Whitsunday-Islands gemacht hat. die Zeit haben Chris und ich auf einem schoenen Campingplatz in der Naehe verbracht, wo wir sehr nette Schwaben und zwei Heilbornner trafen die auch mit dem Auto an der Ostkueste unterwegs waren.
Von den beiden Heilbronnern haben wir dann ein Auto gekauft.
Das bringt enorme Vorteile mit sich, aber der Reihe nach:
Diese netten Leute haben wir wie gesagt kennen gelernt und mit ihnen auf dem Campingplatz recht viel zu tun gehabt, gemeinsamen Abendessen, Volleyballspiel usw. Dabei haben wir erfahren, dass die Heilbronner (marcy und fricks) eins ihrer zwei Autos verkaufen wollten (ein Deal war gerade geplatz). Wir haben uns gesagt: (nach reichlicher Ueberlegung): Das ist eine einmalige Gelegenheit, habe sie auf 600$ runtergehandelt und sind jetzt stolze Besitzer eines Ford Falcon der mit Autogas faehrt. Die Vorteile liegen auf der Hand, wir koennen unabhaengig und billig die Ostkueste bereisen, uns alles ansehen was uns gefaellt (anders als im greyhound der nur zwischen den staedten faehrt) und und gegen Abend irgendwo in der Natur oder auf einem der freien Campingplaetze einen Ort suchen um unsere Zelt aufzuschlagen und unser Abendessen zu bereiten. Der Plan sah eigentlich auch vor mit dem Auto einen Fruitpickingjob zu erhaschen (oft wird ein Auto vorausgesetzt), aber da durch die Wirtschaftskrise viele Minenarbeiter an die Kueste gekommen sind sieht es jobmaessig sehr miess aus. Von Airlie beach fuhren wir also, zum ersten Mal unabhaengig und frei im eigenen Auto die Eastcoast entlang zu einem freien Campingplatz 100km suedlich von Mackay - wo wir die Schwaben wiedertrafen die einen Tag vor uns aufgebrochen waren.
Der Campingplatz war sehr schoen, er liegt direkt an der Kueste in einer recht weiten Bucht, auf dem Meer sieht man in der Ferne einige Inseln, die Bucht entlang viel Strand und die bewaldete Kueste. Hier waren wir von Donnerstag Abend bis Montag frueh.
Einige sehr freundliche und liebe australische Ehepaare hatten uns am Sonntagabend ncoh zu sich ans Lagerfeuer eingeladen und alle haben ein bischen erzaehlt, was dazu fuerhte das uns eine nette aeltere Dame am naechsten Morgen half unsere Lebenslaeufe ein bischen aufzupolieren und uns gleich fuer den August zu sich zum Tee eingeladen hat (bei Sydney). Die Australier sind wirklich sehr herzlich.
Mit den Lebenslaefen bewaffnte haben wir uns dann im Mackay bei vielen Caffees usw beworben, aber (s.o.) ohne Erfolg, obwohl einige sagten der Eindruck sei gut gewesen..
Aus Mackay noch etwas lustiges: als wir am Montag abend einen Ort suchten wo wir naechtigen koennten trafen wir hinter der Tourisinfo auf einer kleinen Wiese eine Gruppe von vielleicht 20-25 Maennern und Frauen doe offensichtlich gerade gelaufen waren. Wir kamen ins gespraech uns wurden sogar in ein kleines Ritual aufgenommen: Die Gruppe - die es uebrigens weltweit gibt- nennt sich Hash House Harriers und beschreiben sich als "drinkers with a runningproblem". Man geht geeinsam laufen um anschliessend gemeinsam zu grillen und ein paar Bier zu trinken. Vor dem Grillen gegibt man sich in den "circle" wo aus Gruenden die sich mir nicht ganz erschlossen haben einige Leute vorgerufen wurden um ein Bier zu exen wobei dir Gruppe entweder" down down down down..." oder "whyyy are we wai-aiting" sang. so sind wir an unsere erster australischen Bier gekommen. die Laeufer moegen ein bischen seltsam sein, aber hatten denke ich das Herz am rechten Fleck.
Von Mackay ging es dann Dienstag Mittag nach Eungella , einem Ort ca. 80 km landeinwaerts, der ein bischen in den "Bergen" liegt. Hier haben wir unser Zelt auf einer grossen Wiese (dem Communityfield) direkt an einem Aussichtspunkt aufgeschlagen, von dem aus man eine schoene sicht in ein langes Tal und die es umschliessenden Berge hatte.
Am naechsten Morgen wanderten wir ca. 2-3 Stunden durch die letzten Auslaeufer des beeindruckenden Regenwaldes hoch durch den National Park zum Broken River. Unterwegs sahen wir unsere beiden ersten Schlangen die gemuetlich auf dem Weg lagen und uns einen kleinen Schrecken einjagten, sie haben sich jedoch nach einen kurzen Duell verzogen.
Kaum wollten wir den schuetzenden Wald verlassen begann es wie aus Kuebeln zu giessen (obwohl am Morgen keine wolke am Himmel zu sehen war). Unter einigen Palmenbueschen haben wir dann schutz gefunden und sind beinahe Trocken geblieben.
Das Highlight des Tages waren allerdings die Schnabeltiere. Die konnten wir im Brogen River schwimmen sehen - neben Suesswasserschildkroeten. Sehr lustige Tiere, wenn auch recht scheu.
Hier in Eungella (Land in den Wolken, was sehr treffend ist) viel dann auch unsere Entscheidung mal was vom Land zu sehen. Um Jobs haben wir uns ehrlich und hart bemueht (quaelen auch weiterhin die Farmer taeglich, obwohl schon viel zu viele Backpacker darafu warten), und daher haben wir uns gesagt: wenn schon Geldverdienen nicht drinn ist wollen wir wenigsten das Land sehen uns geniessen. Also brechen wir jetzt mit unsere Thin Lizzy (der good old lady,) Richtung Brisbane auf um mal zu sehen was es da so alles gibt und zu den 304400 gefahrenen Kilometern noch einige dazukommen zu lassen. Endlich ein zu haben ist eine tolle Sache, seitdem macht alles viel mehr Spass. Was nach Brisbane passiert ist noch nicht klar, Chris will weiter nach Sidney, mal sehen ob ich mich da noch anschliesse.
Anbei: unsere Reisebeziehung ist sehr stabil, wir vertragen uns gut und dikutieren ueber diverses, oft ueber religon. Nur bei der Musik koennen wir uns nicht einigen, er will immer Rockmusik hoeren (wichtig sind Gitarren und Gesang) wohingegen ich zwischendurch auch mal serh gerne ein wenig Klassikradio hoere, da scheiden sich die geister grundsaetzlich, aber es passt scho ;)
Von Eungella ging es dann zum Camoingplatz nach St Lorence. Auf der Fahrt hat es zwischenzeitlich fuerchterlich geregntet, was die Sicht wirklich sehr sehr behinderte (Gott sie Dank hatten wir gerade vorher neue Reifen aufziehen lassen, die alten waren gaenzlich ohne Profil, und das meine ich woertlich). Als wir aber beim Campingplatz ankamen war alles dort schoen und trocken. Nur in der Ferne im Osten sah mal in kurzen Abstaenden jeweils gleich mehrer Blitze den Horizont erhellen. Beachtlich.
In der Gegend von Brisbane hatte es am Tag zuvor schwere Unwetter gegeben mit ueberschwennten strassen und ausfallender Stromversorgung. wir haben davon nicht mitbekommen, und bis wir da sind hat es sich hoffentlich ausgeregnet.
Jetzt sind wir also in Rockhampton in der Bibliothek und werden gleich zu unserem naechsten Campingplatz aufbrechen.
ich melde mich beizeiten wieder.
johannes
PS: an alle Berliner 13. Klaessler, meinen glueckwunsch zu den geschafften Pruefungen, jetzt nur noch das muendlich rocken. haut rein, wir denken an euch