Beginning, o primeiro mez

05.September 2011 - Belo Horizonte


Mehr als einen Monat wohne ich nun schon in Belo Horizonte und bin umgezogen. Den August habe ich in in einer Art WG mit frei Männern gewohnt, es war gut aber eher anonym. Ausserdem musste ich jeden Tag vier Busse nehmen, und das ging ganz schön ins Geld. Deshalb bin ich ende August nach Paraiso (port. Paradies, ist ein Viertel) gezogen. Zusammen mit Freunden eines Freundes wohne ich nun in einem "Casa da Artes" (Haus der Künste), wie meine Mitbewohner so schön zu sagen pflegen. Zwei von ihnen sind Kunsthandwerker und die anderen zwei Musiker. Durch und durch Hippies und sehr liebe Personen. Zwar liegt das Haus auf einem ziemlich steilen Berg, dafür wird man nach erklimmen desselben, mit einer grandiosen Aussicht belohnt (siehe Fotos). Ob morgens, mittags oder abends, es ist herrlich auf der Terasse zu sitzen, einen Kaffee zu trinken, Crema de Acai zu essen (einer sorbetähnlichen Creme aus der Acai-frucht = Palmenfrucht aus dem Amazonasgebiet und Guarana-sirup, die ich selber mache) und die herrliche Aussicht zu genießen....
Meine neuen Mitbewohner sind motorisiert und nehmen mich ab und an mit in die Stadt oder zu Ausflügen.
So fuhren wir, Marcello, Anna und ich am 7. September, dem Unabhängigkeitstag Brasiliens zum Cachoeira Tabuleira. Dem mit 273 meter Höhe dritthöchsten Wasserfall in Brasilien. Nach einer Stunde schlaf wurde ich um 5 Uhr morgens geweckt und los gings. Die Fahrt dort hin war schon ein unglaubliches Erlebnis. Sie führt durch die Serra do Cipo und nach einer Weile lässt man die letzten Siedlungen hinter sich und ist umgeben vom Nichts der Natur. So weit das Auge reicht bergige Savanne...und hindurch schlängelt sich eine schmale, komplett leere Straße auf der nur unser AUto dahindüst.
Irgendwann kommt mal wieder ein Dorf, dann geht es ab von der Straße und weiter auf etwas was man nicht mehr Strasse, sondern vielmehr Erdweg nennen muss. Rote plattgefahrene Erde zieht sich nun durchs Land und da wo das Auto fährt, eine riesige Staubwolke.
Irgendwann erreichen wir schließlich den Parkeingang. Stoppen das Auto. Trinken, waschen die staubigen Gesichter und wandern los. Nach nur drei bis vier Kilometern erreichen wir den Wasserfall, der jetzt in der Trockenzeit eher einem fallenden Rinnsal gleicht. Doch unten erstreckt sich ein herrlicher See und wir verbringen den Tag mit abwechselndem SOnnen und Baden.