Abseilen in der Z Bend Gorge

02.June 2010 - Denham


Nach dem wiederholten zeitigen aufstehen, frühstücken und Trailor beladen, ging es mitten in das Herz vom Kalbarri Nationalpark. Vom Parkplatz in der Nähe der Z-Bend Gorge liefen wir zwischen den 400millionen Jahre alten Felsschluchten entlang. Dabei mussten wir einen Sicherheitsabstand von mindestens drei Metern zur vor uns laufenden Person einhalten. Denn wenn einer ausversehen ausrutscht (der viele Sand auf dem glatten Stein macht das alles sehr rutschig) greift der reflexartig nach der nächsten Person und die fällt dann auch, usw. Das endet dann im Dominoeffekt ? und die Schlucht ist tief!
Mitten auf dem Weg haben wir dann unseren jungen Mann von gestern wieder getroffen. An seinen Namen kann ich mich leider nicht mehr erinnern, aber er hatte wunderschöne Augen. Wie bei meinem Tauchlehrer damals?
Brian (ich nenn ihn der Einfachheit halber jetzt einfach so) hat Rori, Sarah und mich dann mitgenommen auf die Klippe. Die anderen sind weiter nach unten gelaufen in die Schlucht.
Er hat uns gezeigt wie einfach das abseilen ist, hat uns in die Strippen geholfen und dann ging es auch schon los! Sarah wollte unbedingt als erste runter. Schon beim zuschauen war mir richtig komisch im Magen, das änderte sich auch nicht als Rori dran war. Und bei ihm sah das schon richtig gut aus.
Dann war ich an der Reihe. Brian hat das Seil an mir festgeschnallt, ich hab mir die Handschuhe angezogen und dann ging es auch schon los. Und Brian hat ein wirkliches Talent dafür, Leute über die Klippe zu reden. Das schlimmste war wirklich der Anfang, wenn man keinen Boden mehr unter sich hat, die Beine aber noch auf der Klippe stehen. Man hat das gefühl, die Beine sind über dem Kopf und man steht upsidedown! Aber so ist es gar nicht. Eigentlich sitzt man sehr sicher in seinen Gurten. Man muss nur mit der rechten Hand das Seil locker lassen und schon gleitet man nach unten.
Bei ersten Mal hab ich echt ewig gebraucht um über die Kante zu kommen, der Weg nach unten war dann relativ einfach und ich hab sogar ein paar Minisprünge versucht. Unten angekommen, taten mir die Arme richtig weh vom zu festen Seilfesthalten. Nach ein paar Minuten bin ich dann wieder die Klippe nach oben geklettert. Beim zweiten Mal ging alles viel schneller! Da hatte ich auch keine Angst mehr, wusste dass man sehr sicher festgeschnallt ist und konnte alles viel mehr genießen. Selbst meine Sprünge wurden etwas mutiger!
Nach dem wir alle fertig waren mit abseilen, sind wir noch die Schlucht bis zum Ende gelaufen, haben dort ein paar Bilder gemacht und dann ging es wieder die Schlucht zurück und an einer Abzweigung zu einer Aussichtsplattform. Von dort konnten wir sehen, wo wir vor ein paar Minuten noch unten am Wasser gestanden haben.
Im Bus zurück sind wir nur ein paar Kilometer weiter gefahren und haben uns dort das ?Natures window? angeschaut.
Lunch gab es im Bus (Zeitersparnis, die es uns ermöglichte das ?Fenster der Natur? anzuschauen, andere Gruppen hatten dafür nie die Zeit). Und auf der langen Fahrt zur Sharkbay haben wir drei Abseiler von unseren Erfahrungen gesprochen?
Kurz vor der Abzweigung zu den zwei Halbinseln gab es eine Informationstafel. And er hat Trevor einen kleinen Stopp gemacht und uns erklärt, wo wir sind, was wir wo sehen werden und gleichzeitig noch etwas über die Geschichte hier erklärt.
Wer denkt, die Engländer wären die ersten gewesen, die Australien entdeckt haben, der irrt! Am 25. Oktober 1616 landete Dirk Hartog mit zwei Schiffen in einer Bucht, die heute zur ?Dirk Hartog Island? gehört. Er nannte Australien als erster ?Terra Australis?.
Auf dem Weg hielten wir beim ?Shell Beach? an. Der ganze Strand dort besteht nicht aus Sand sondern nur aus Muscheln. Sehr kleine feine weiße Muscheln. Das Wasser war richtig klar und man konnte sogar die kleinen weißen ca. 1-2cm großen Fischchen sehen.
Von dort aus ging es weiter zum ?Eagle Bluff?. Von der Meeresklippe sollte man eigentlich Delfine oder Haie sehen, aber wir hatten heute kein Glück. Ich bin dann den Weg zum ?Strand? hinunter gelaufen. Allein das war schon sehenswert. Der Strand an sich dann auch. Dort habe ich ein paar Minuten mit meinen Füßen im Wasser gestanden und dann bin ich auf Entdeckungstour gegangen. Es war kein Schild angebracht, das es verboten hätte auf die Klippen dort zu steigen, und so bin ich dann auf den Felsen immer weiter nach vorne zum Meer hin geklettert. Und dann kam ganz unerwartet eine Natürliche Brücke in Sicht. Und als ?Blowhole? kann man das Loch davor eigentlich auch bezeichnen. Die Wellen sind mit einer enormen Wucht unter der Brücke durch geschlagen und haben sich dann an einem Felsen in der Mitte ?des Lochs? gebrochen und Wasser spritze in alle Richtungen. Anhand der trockenen Stellen am Boden wusste ich wenigstens, wo es halbwegs sicher für mich und meine Kamera war. Nach ein paar Minuten kam auch Evelyn runter. Sie wollte erst nicht so weit laufen, hat sich dann aber doch sehr darüber gefreut, dass ich ihr die Brücke gezeigt habe.
Und weiter ging die Fahrt zur westlichsten Stadt Australiens ? Denham. Hier haben wir in einem Hostel übernachtet, Trevor hat wieder ein leckeres Essen vorbereitet (Foccacia Carbonara) während wir uns den Strand der Sharkbay angeschaut haben.
Ich bin dann zeitig im Bett verschwunden (hatte bohrende Kopfschmerzen).