Outback

08.April 2011 - Alice Springs


Zuerst entschuldige ich mich für meinen verwirrenden deutsche Text. Es fällt mir gerade echt schwer.

Nachdem wir aus Kostengründen entschieden haben keinen Camper zu mieten, war die Lösung eine dreitägige Outback Tour. Mit 250 Dollar war unser Hostel auch der mit Abstand güntigste Anbieter in Alice.

Am Dienstagmorgen um 20 nach 5 klingelte mein Wecker und ich habe mich mit Sonnencreme eingeschmiert und meine Sachen gepackt. Als ich dann 20 vor 6 Quirin wecken wollte, stellte sich heraus, dass ich vergessen habe meine Uhr auf Northern Territory Zeit umzustellen und deshalb noch eine Stunde länger Zeit hatte. Nachdem alle gefrühstückt und die Sachen verstaut hatten starteten wir um 6am mit 14 Leuten und unserem Guide Paul Richtung Outback. Er hat uns als erstes erzählt, dass wir in den 3 Tagen 1400km fahren und Fliegen erleben, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Die Fahrt zu unserem ersten Ziel, Kings Canyon, war sehr ruhig und alle sind wieder eingeschlafen. Angekommen meinte Paul, der erste Hügel, Heart Attack Hill, ist der schlimmste und im Sommer würden regelmäßig Leute umkippen, weil sie zu schnell gehen oder falsche Kleidung anhaben. Darauf spielte er dann auf unsere asiatischen Mitreisenden an, die immer mit langer Hose, Pullover und Hut unterwegs waren, um ja nicht braun zu werden. Der Hügel war am Ende nicht wirklich schlimm und der Rest der Wanderung sehr einfach. Allerdings die Fliegen sind wirklich anstrengend und krabbeln in Auen, Nase und Ohren. Ich hatte Glück und meine buschigen Haare im WInd haben mein Gesciht ein wenig geschützt. Auf halber Strecke hatten wir die Möglichkeit in ein Wasserloch zu springen und uns zu erfrischen. Diese Gelegenheit haben zwei Kandier, ein Ami, Paul und ich auch genutzt und so auch eine spektakuläre Sicht in den Canyon gehabt. Während der Wanderung haben wir immer wiedr etwas über die Aboriginies gelernt, über ihre Lebensweise, Alkoholprobleme und wie sie die Pflanzen in der Wüste nutzen. Nach den 4 Stunden auf dem Canyon, sind wir wieder in den Bus und zwei Stunden zu unserem Schlafplatz gefahren. Auf dem Weg haben sich die Jungs mit Bier eingedeckt (ist im Outback nur sehr vereinzelt möglich) und wir konnten noch einmal eine Toilette benutzen, bevor wir auf ins Nichts sind. Die Cattle Farm auf der wir geschlafen haben hat ungefähr die größe von Holland. 1.1 Millionen Hektar. Vorgefunden haben wir einen Schiffcontainer mit Swags und eine Feuerstelle. Swags sind eine australische Erfindung und eine Art Matratze mit Schlafsack kombiniert. Nachdem wir den Sonnenuntergang bewundert haben und Spaghetti Bolognese verspeist haben, sind wir auch relativ schnell in unsere Schlafsäcke und Swags gekrochen. Die beiden Kanadier Steph und Dennis, Quirin und ich haben auf dem Dach des Container geschlafen. In der Nacht konnten wir einen unglaublichen Sternenhimmel bewundern. Das australische Outback ist einer der besten Plätze, um Sterne zu sehen. Man sieht die Milchstraße sehr deutlich, kann Satteliten erkennen und ich habe bestimmt 15 Sternschnuppen gesehen. Es war nicht besonders kalt, nur der kühle Wind im Gesicht störte etwas. Um 5.15 mussten wir wieder aufstehen, unsere Swags zusammenrollen und ums Feuer frühstücken. Das alles noch im Dunkeln. Als alles wieder im Bus und Trailer verstaut war, machten wir uns auf zum Kata Tjuta. EIne weitere rote Felsformation in der Nähe des Uluru. Kata Tjuta ist der heilige Ort der Männer und Aboriginiefrauen betreten ihn nie. Es war beeindruckend und die 9km lange Wanderung war schnell vorbei. Anschließend ist Paul mit uns auf einen Campinplatz, den er normalerweise meidet. Aber da wir Glück hatten und der Himmel den ganzen Tag wolkenlos war, sollte der Uluru beim Sonnenuntergang seine Farbe ändern. In einer dreistündign Pause konnten wir im Pool schwimmen, relaxen und duschen. Kurz nach drei sind wir dann das erste Mal zum Uluru gefahren. Ein beeindruckender Fels. Paul hat uns eine Menge über die Aboriginies und ihre Religion Tjukarpa erzählt. Er hat uns sogar einige Dinge gezeigt und erzählt die er normalerweise nicht erzählen darf. Der Nationalpark ist sehr streng und erlaubt den Guides nur bestimmte Geschichten zu erzählen. Außerdem darf man nur auf einer Seite des Berges Fotos machen. Der Rest ist heilig für die Blackfellas (so nennt man die Aboriginies auch). Wir haben im Kulturzentrum des Nationalparks einen Zwischenstopp gemacht und konnten z.B. einn Blick in das "Sorry Book" werfen. Dort sind alle Briefe gesammelt, die von Menschen gechrieben wurden, um sich für das Mitnehmen von Steinen oder Sand, das Besteigen des Berges oder das Fotografieren der heiligen Seite zu entschuldigen. Es wird gesagt, dass solche Dinge Pech nach sich ziehen und die Leute machen den Uluru für ihre Schicksalschläge verantwortlich. Gegen 7pm hat uns Paul zum Sonnenuntergangsaussichtspunkt gebracht. Es ist der einzige Punkt an dem man halten kann und den ganzen Berg aufs Bild bekommt. Deshalb ist es auch die Seite die immer auf allen Postkarten zu sehen ist. Uluru ist abe von den Seiten oder Rückseite sehr vielfältig. An diesem Aussichtspunkt hatten die Mitarbeiter der teuren Reisen schon Tische mit Snacks und Wein aufgestellt. Paul hat gesagt wir können so tun, als gehören wir dazu und so gratis trinken und essen. Hat auch prima funktioniert. Wir hatten Wein, Käse und Cracker. Im Licht der untergehenden Sonne wurde der Berg dann wirklich dunkelrot. Wunderschön! urück auf dem Campingplatz haben wir leckeres Curry gegessen und Marshmallows über dem Feuer gehabt. Um halb eins sind wir dann wieder in unsere Swags gekrochen, um wenigstens 4 Stunden zu schlafen. Um 4.30 hieß es aufstehen, zusammenpacken und ohne Frühstück auf zum Uluru. Um 6 Uhr sind wir, immer noch ohne Frühstück, auf die 10.4km lange Wanderung um den Uluru gestartet. Beeindruckend bei Sonnenaufgang und unvergessliche Erinnerung. Da Fotos aber überall verboten sind, müsst ihr diese Erfahrung selber machen, um es zu sehen. Außerdem haben wir eine Herde freilaufender Kamele und zwei Dingos gesehen. Nach knappen 2 1/2 Stunden wartete Paul mit Frühstück (Würstchen und Bohnen)auf uns. Quirin und Steph haben ihr erstes Bier des Tages in der frühen Morgensonne genossen. Außerdem haben wir unsere erste Schlange in freier Wildnis gesehen. Allerdings tot;) Sie war recht klein, aber das sind ja meistens die giftigen. Als alle wieder im Bus saßen, machten wir uns auf den 7 - stündigen Heimweg nach Alice. Mit Stopp am Mt Conner Lookout mit Blick auf einen Salzsee und auf einer Kamelfarm mit der Option einmal auf einem Kamel zu reiten. Gegen 4pm waren wir zurück im Hostel und sind zusammen mit Steph und Dennis in ein Zimmer eingecheckt.Dort hatten wir zwei asiatische Roommates, die einfach drei anstatt zwei Betten benutzt hatten und in dem einen Bed Bugs befüchteten. Da wir eh schon etwas paranoid waren, durch diverse Bisse und Stiche im Schlafsack im Outback, machten wir uns auf Bed Bug suche. Wir haben auch die verschiedensten Kreaturen gefunden, aber hoffen, dass es alles nur normale Bugs waren. Um 7.30pm hat sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Abendbrot und Bier in der Bar des Hostels getroffen und wir hatten einen netten Abend, mit netten Gesprächen.
Heute morgen sind wir mit dem Hostel Shuttle um viertel vor 9 zum Flughafen und haben eingecheckt. Ich wurde im Sicherheitscheck herausgewunken und ein Kerl mit starkem Akzent hat mit ein Blatt hingehalten. Es handelte sich um eine stichprobenartige Srengstoffkontrolle. Wenn ich nicht zustimme, darf ich nicht weiter gehen und wenn sie etwas finden, muss ich mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen rechen. Da ich mir ziemlich sicher war, kein Sprengstoff in meinen Taschen zu haben, habe ich ihm das Blatt zurckgegeben und nur gemeint "Go ahead". Er hat dann auch erstaunlicherweise nichts gefunden und ich durfte weiter gehen;) Nun sitze ich wieder im Flugzeug nach Melbourne und werde definitiv das beeindruckende Rote Zentrum Australiens vermissen. Fest eingeplant ist aufjedenfall noch einmal vor 2048 zurückzukommen. Dann läuft der Mietvertrag mit den Aboriginies aus und es ist sehr wahrscheinlich, dass danach niemand mehr die Möglichkeit hat in die Nähe des Uluru zu kommen. Auch heute sind sie schon sehr eigen. Nach dem australischem Gesetz ist das Besteigen des Uluru noch erlaubt, aber es wird gebeten es nicht zu tun. Trotzdem haben die Aboriginies die Möglichkeit bei WInd, mehr als 20% Regenwahrscheinlichkeit oder extremer Hitze das Besteigen aus Sicherheitsgründen zu verbieten. Paul sagt, in diesem Jahr, gab es erst an einem Tag die perfekten Bedingungen und so die Möglichkeit hinaufzuklettern. Allerdings ist es auch immer noch ein Wunder, dass es generell nicht verboten ist den Berg zu besteigen. In den letzten Jahren sind über 40 Menschen gestorben, als sie raufgeklettert sind. Der eine Tourguide meinte er hat 12 Menschen sterben sehen. Meistens sind es zu Japaner, die alle zu 99% den Berg besteigen wollen und sich nicht darum kümmern ob sie damit die Religion der Ureinwohner verletzten. Da müssen sie dann mit dem Risiko leben wie einer ihrer Gruppe zu enden. Der Japaner ist abgrutscht und unten war von seinem Kopf nichts mehr übrig.

Wir haben eine Menge gelernt und ich könnte wahrscheinlich einen halben Tag versuchen alles aufzuschreiben. Zum Schluss möchte ich daher nur anmerken, dass Kängaruhs schwimmen können und nicht rüchwärts laufen können;)