28.12.2012 Sydney
Peter und ich haben so lange wie möglich versucht zu schlafen und sind dann nach einem gemütlichen Frühstück mit dem Bus in die Innenstadt Sydney´s gefahren. Falls jemand mal in Sydney seins sollte: es gibt hier für 43 $ ein Ticket für 7 Tage, das man in allen Zügen, Bussen und Fähren nutzen kann ? außer für den Zug zum Flughafen.
Unser erstes Ziel war die Harbour Bridge, wo wir für 11 $ auf den Pylon Lookout einen tollen Blick auf das Sydney Opera House hatten und die Menschen beobachten konnten, die den Bridge Climb machen, der um die 250 $ kostet und 3,5 Stunden dauert. Danach sind wir noch über die Bridge geschlendert und wieder zurück Richtung Innenstadt. Wir sind durch das Stadtviertel The Rocks geschlendert und haben uns dann mit einem Kaffee ans Ufer gesetzt, wo wir links die Brücke sahen und rechts das Sydney Opera House. Nachdem wir am Circular Quay entlanggeschlendert sind, wo ein riesen Schiff vor Anker lag und die Fähren wie emisge Ameisen ein und ausfuhren, sind wir ins Opera House und haben uns nach Vorstellungen erkundigt. Leider gab es für den 30.12. nichts, da sie den Tag brauchen, um New Years Eve vorzubereiten. Und am 31.12. und am 01.01. in die Oper zu gehen, passte uns zeitlich nicht, da wir in der Stadt sein wollen, um das Feuerwerk zu sehen bzw. Peter am 1.1. schon nach Thailand weiterfliegt. Das einzige, was dann noch übrig war, war das Konzert an diesem Abend. Ich schaute an Peter´s und meiner Kleidung runter und dachte mir: ?So können wir auf gar keinen Fall darein!?, aber die Dame beim Verkauf versicherte uns, dass das kein Thema sei. Ich schämte mich jetzt schon in Grund und Boden mit einem zerschlissenen T-Shirt und meinen Shorts, die schon den Jakobsweg nur halbwegs gut überstanden hatten, und den zerschlissenen Jesus-Latschen in DIE Sydney Opera zu gehen. Aber gut, was soll´s, wir wollten nicht den Weg zurück zu Marcys Haus fahren, wir wollten noch Skydiving buchen und wir wollten in die Oper. Also auf geht?s ? wir buchen! 85 $ für ein Ticket ? das war ok.
Danach sind wir noch in das Skydiving-Büro gefahren und Peter hat mir die Preisverhandlungen überlassen, die ich auch gut gemeistert habe.
Normaler Preis für Skydive war 275 $, eigentlich für das Wochenende über 300 $, aber da fragt man ja nicht nach, warum an einem SA der Preis für einen Wochentag genannt wird. Jetzt hatten sie aber nicht desto trotz ein Special-Preis von 255 $. Da ich schon mal gesprungen bin, konnte ich einen Preis von 215 $ aushandeln. Normalerweise bekommt man den Preis nur, wenn man innerhalb von 2 Monaten springt ? mein letzter Sprung war vor 3 Monaten. Peter hat für seinen Sprung 250 $ bezahlt. Natürlich muss man auch ein Video und Fotos dazu haben, welches pro Person 139 $ am Wochenende kostet. Hier konnte ich für Peter und mich jeweils 99 $ aushandeln. Ich hab dann Peter auf dem Weg Richtung Opera House noch ein paar Verhandlungstricks erläutert und war wirklich froh, dass er, wie er eigentlich zwischendurch immer wieder wollte, nicht eingegriffen hat.
Auf dem Weg zum Opera House waren wir nach einem gesunden Mc Donald Menü noch in einem Hochhaus-Innenhof zwei Bier trinken. Dort war es sehr entspannt und der DJ legte entspannte Chill-Out-Musik auf. Und dann waren wir in der Oper... ich wäre vor Scham fast gestorben, habe aber versucht durch meine innere Haltung mehr Würde auszustrahlen als meine Kleidung. Das Konzert hatte diverse Sänger und war ein bunter Mix auf verschiedensten Liedern. Klassische Arien, ein 119-Mann-Chor (ja, ich habe die gezählt), Musical-Stücke, Whitney Housten- Song I will always love you (jetzt hab ich das erste Mal überhaupt den Text verstanden) über Schunkellieder, wo das Publikum (2000 Menschen) mitschunkeln und klatschen musste usw. Mein Gedanke: ?Andere Länder ? andere Sitten!? Für Peter war es das erste Mal in der Oper bzw. auf einem Konzert und er hat sich vorgenommen öfter hinzugehen. Wenn er mich mal besuchen sollte, werde ich mal mit ihm in die Düsseldorfer und Duisburger Oper gehen, damit er den Unterschied erfährt.
Leider sind wir erst um 0 h zu Hause gewesen und nachdem ich Marcys Liebeszettel, ich solle doch bitte an das Geld denken, gefunden habe, wir noch verbotener Weise, aber mit ihrer Genehmigung, nach 21.30 h noch eine Dusche genommen hatten, ich meine Sachen gepackt hatte, konnten wir beide nicht schlafen. Ein Tag mit so vielen Eindrücken läßt einen nicht so leicht in den Schlf gleiten. Peter war zusätzlich noch nervös aus dem Flugzeug zu springen. Das letzte Mal, als ich auf die Uhr blickte war kurz 1.05h. Gut, dass der Wecker um 4.15 schellt. Diese Nacht lief der Fernseher von Marcy mal nicht die ganze Nacht wie in der letzten Nacht. So viel zum Thema Strom sparen und ihrer Bemerkung, als sie in mein Zimmer kam, um die Abrechnung zu machen, ?Brauchst Du wirklich beide Lichter beim Packen?? Meine Antwort: ?Ja, da eins zu dunkel ist!? Ich liebe diese Frau ? ein typisches Beispiel von Erwartungen an andere haben und selbst anders leben. ;)