27.12.2012 Adelaide to Sydney
Falls jemand das Wort HangOver nicht kennen sollte ? das ist ein ziemlich großer Kater. Und den hatte Peter ein wenig mehr als ich. Er hat ziemliche Schweißausbrüche bekommen, vor allem mit seinem ganzen Gepäck, worüber ich ja die Tage zuvor schonmal philosophiert hatte (22,5 kg Rucksack, 4 kg Rolle für Angelruten und sonstigen Kram, kleiner Rucksack und Fotokamera-Tasche)
Wir haben um 9.45 h den Bus genommen, damit wir eine Stunde vor meinem Abflug am Flughafen sind. Ja der Bus ist pünktlich gekommen, aber nach der zweiten Haltestelle wollte er nicht mehr so recht weiterfahren. Der Busfahrer kämpfte und kämpfte mit dem Motor und irgendwann fuhren wir dann doch weiter. Für meine Nerven heute zuviel.
Ich war sehr schnell mit dem Check-In meines nur ? ich kann es immer nur wieder wiederholen ? 21 kg-Rucksack, der MIT Zelt und Wanderschuhen und allem drum und dran wirklich leicht ist. Ich kann es immer noch nicht fassen mit wie wenig Sachen man doch rumreisen kann.
Ja bei Peter hat das dann doch etwas länger gedauert. Erst sollte er 40 $ wegen 4 kg zu viel zahelnh, dann waren es nur noch 10 $ für 1 kg und dann haben sie ihm bei der Aufgabe seines Oversize-Gepäckstückes doch alles erlassen. Naja, Peter braucht halt manchmal etwas länger. Wir sind dann durch die Sicherheitskontrolle bzw. wir wollten durch die Sicherheitskontrolle. Also nochmal ich bin durch die Sicherheitskontrolle, aber Peter nicht. Denn er hatte sein Taschenmesser, vergessen in den Rucksack zu packen und hat es auch noch beim Leeren der Taschen wie selbstverständlich ins Körbchen gelegt. Dat is Peter! Dat is Peter und sein HangOver ? sein Big HangOver! ;) Der Sicherheitsbeamte hat dann noch mit Peter ausklamüsert, welche Optionenn er hat, um sein Schweizer Taschenmesser zu behalten und Peter hat sich für die Variante per Post zu Marcy´s Haus in Sydney entschieden. Ich hätte Peter aus Sicherheitsgründen gerne noch zur Post begleitet, aber meinen Flug wollte ich dann doch schon kriegen. Nach nur knapp zwei Stunden Flug bin ich in Sydney mit einer halben Stunden Zeitverschiebung angekommen. Endlich mal wieder durch eine Zeitverschiebung zu fliegen ? so kenne ich das.
Ich habe dann beim Warten auf Peter angefangen meinen Blog zu schreiben und irgendwann wurde ich dann doch nervös. Ich dachte. 45 Minuten später losfahren, dann müßte er ja spätestens, auch mit Oversize-Gepäck-Abholung, nach einer Stunde anrufen. Irgendwann kam mir die Idee, dass Peter vielleicht auf meinem Telstra-Handy angerufen hat, wo ich die SIM-Karte eigentlich nie drin habe. Er hat sogar 2 mal auf meine Mailbox gesprochen, kam aber nicht auf die Idee auf der anderen ihn bekannten Nummer anzurufen. So ist das manchmal. Wir waren beide sauer, weil wir gewartet haben, aber meine leichte Verärgerung war schon verflogen als wir uns wiedergesehen hatten, denn wir mußten ja auch noch rausfinden, dass er in Terminal 3 und ich in Terminal 2 draußen vor dem Gepäckband 1 gewartet haben. Wir sind dann schwerbeladen mit dem Zug in die Stadt zur Central Station und dann weiter der Station Artermon. Leider war Marcy´s Haus zu weit entfernt, um dahin zu laufen und so haben wir sie angerufen und sie hat uns netterweise abgeholt.
Wir sind in ihr Haus und Peter musste feststellen, dass die Bilder im Internet bei Weitem nicht der Realität entsprachen. Es war jetzt nicht dreckig dort, aber das Haus war auf dem besten Weg ein Messie-Haus zu werden. Sie hat uns ihr Leid geklagt, dass die Wasser- ud Strompreise seit Juni um 40 gestiegen sind und wir doch bitte so selten wir möglich das Licht anmachen sollen. Außerdem gibt es hier Hausregeln und die sollen wir uns bitte durchlesen. Oh, mein Gott, ist ja gut, wir sind deutsche und schweizerische Staatsbürger und wissen, wie man sich als Gäste benimmt. Ich fragte sie noch, wo ich denn rauchen könne und sie sagte mir, dass das hier nirgendwo geht, nur wenn ich ausgehe. Äh, was? Ja, nur wenn ich in der Stadt bin. Also das war eine Regel, die konnte ich nicht akzeptieren. Ich bin dann also für eine Zigarette 2 Minuten weit weg vom Haus gelaufen. Das muss ja wohl reichen. Sie ist sowieso ein wenig eigentümlich gewesen. Überall im Haus, wo Wasserhähne waren, standen Schüsseln oder Eimer drunter. Den Sinn hab ich bis heute nicht verstanden. Ich hatte gelesen, dass man nach dem Duschen die Duschkabine mit einem Abzieher trocken machen sollte ? das kenne ich ja, aber da ich keinen gefunden hatte, hab ich das auch nicht gemacht. Ich war auf dem Weg zur Terasse, die übrigens ganz idyllisch in einem ganz kleinen ?Tal? voll mit Regenwald liegt und Frösche quaken und die Vögel ihr Affengezwitscher zum Besten geben und Zikarden und Grillen um die Wette eifern... also nochmal: Ich war auf dem Weg Richtung Balkon, als sie mich nochmal auf die Regeln hinwies und fragte sie, was sie genau meinte und ob es nun wegen der Dusche sei. Sie zeigte mir den Abzieher, der ein kleiner Schrubber war. Äh? Äh? Ok, dann nehme ich den, wobei der die Duschwände nicht gerade trocken gemacht hat und somit auch die Schimmelflecken in der Dusche erklärten. In der Küche hab ich auf den Löffel mit Nutella auf dem Nutellaglas bewundert sowie die kleinen Döschen mit Fischeiern, die herumstanden. Marcy hatte mir auch am nächsten Abend gesagt, dass sie vergessen hätte, den weissen Teppich vor meinem Bett zu entfernen, da ja Schuhe von mir draufständen, worauf ich geantwortet habe, dass ich meine Straßenschuhe vor Tür ausgezogen habe und das meine Hausschuhe seien. Naja, was soll´s.
Sie hat Peter und mich dann noch mit zur Einkaufsstraße in Lane Cove genommen. Lane Cove ist der Stadtteil im Norden Sydney´s, wo Marcy ihr Haus hat. Wir waren noch kurz im Coles etwas einkaufen, im Bottleshop und haben uns danach mit Sushi eingedeckt, was wir bei Marcy auf der Terasse genüßlich verspeist haben. Peter hatte zwar sein eigenes Zimmer mit einem Einzelbett, aber da wir ja schon zusammen in der Cabine in Esperance übernachtet haben, haben wir beschlossen, dass wir gemeinsam in meinem Zimmer mit Doppelbett schlafen. Übrigens haben die Mücken mich hier wieder total zerstochen ? vielen Dank für die großen Flatschen auf meinen Beinen!