An der Kueste

25.April 2011 - Manly


Brisbane-Manly.
Weit bin ich ja nicht gekommen, aber bereits 30 Minuten reichen aus, um meine Sehnsucht nach dem Meer zu stillen.
Am Montag, mittlerweile schon wieder eine Woche her, bin ich im Hostel in den Bus gestiegen und... weit kam ich nicht... Bereits nach 5 Minuten fiel mir siedendheiss ein, dass ich im Hostelzimmer mein Insulin vergessen hatte. Das war ja mal wieder typisch. Gott sei Dank ist der Busfahrer (es war eigentlich nur ein kleiner Shuttlebus) sofort umgekehrt und ich konnte es holen.
Der Tag fing ja gut an.
Eine Viertelstunde spaeter stand ich dann am Bahnsteig und wartete auf meinen Zug nach Manly und eine weitere halbe Stunde spaeter war ich angekommen.
Jetzt nurnoch das Hostel finden.
Alles ganz easy, dachte ich mir und deshalb hatte ich mir die Strecke dorthin nicht ausgedruckt, lediglich einmal kurz angeschaut. Warum auch, ich habe doch googlemaps auf meinem handy.
Leider hat mir dieser Dienst aber ueberhaupt nicht weitergeholfen und so irrte ich kreuz und quer durch die Strassen (mit meinen beiden Rucksaecken und meiner Kuehltasche sollte ich vielleicht noch erwaehnen).
Ich glaube, an dem einen Geschaeft bin ich 5x vorbeigelaufen. :-)
Irgendwann hielt dann ein netter Australier an und half mir mithilfe seiner Karte den richtigen Weg zu finden. Eigentlich sind es nur 10 Minuten vom Bahnhof zum Hostel. An diesem Montag brauchte ich aber gefuehlte Stunden.
Dennoch, ich hab es irgendwie gefunden.
Also eingecheckt, geduscht und meine Zimmergenossen begruesst. Eine Franzoesin und ein Typ aus Simbabwe.
Und dann war da noch jemand, oder noch vielmehr: noch mehrere, genauer: bedbugs (Bettwanzen).
Da sitzt man nichtsahnend auf seinem Bett und die Dinger ueberfallen mich!!!
Ich fuehlte mich das erste Mal seit langem so richtig unwohl. Total muede, k.o. vom Marsch und dann noch Bettwanzen in meinem Bett, dass ich natuerlich gleich fuer eine ganze Woche gemietet hatte. :-(
Aber wie es so schoen heisst, wenn man denkt es geht nicht mehr.... Und mein Lichtlein hiess Mike, der Typ aus Simbabwe.
Er munterte mich auf, half mir ein bedbugs-freies Bett zu finden und gab mir wertvolle Tipps bezueglich einkaufen und Sehenswuerdigkeiten. Danke Mike!

Er war auch derjenige, der mich aufs Segeln brachte. Stimmt, in meinem Hostelguide stand doch irgendetwas von kostenlosem Mitsegeln jeden Mittwoch.
Und da schon am Tag darauf Mittwoch war, machte ich mich auf zum Yachtclub am Hafen.
Dorte musste ich mich in eine Liste eintragen und eine Viertekstunde spaeter wurde ich meinem Besitzer, Greg, vorgestellt. Zusammen mit ihm und einem englischen Maedchen namens Rose ging es also rauf auf die Nussschale.
Und was soll ich sagen: Es war extrem toll.
Greg erklaerte uns nicht nur alle details und Regeln des Segelns, nein, wir durften auch selbst ran. Immer wenn es hiess, wir machen eine Wende, mussten Rose und ich das Segeln einholen und wieder hiessen. Zudem hatte ich die Ehre, uns drei wieder in den Hafen zurueckzudelegieren.
Leute, das war ein Tag. Knappe 6 Stunden sind wir auf dem Meer gewesen und haben einerseits die Stille und das Rauschen der Wellen genossen, anderseits aber auch die kleinen battles mit den anderen Segelbooten. Greg war ein sehr toller Lehrer und vielleicht werde ich naechsten Mittwoch wieder mit ihm segeln...