Wilkommen in Vang Vieng, der ehemaligen Partyhochburg Laos'.
Kleine Stadt, ca 30.000 Einwohner, ein Fluss und viel zu tun!
Bis vor kurzem war die Stadt bei Australiern und wilden Europaeern zum Party machen sehr beliebt, man hat sich in einem grossen Gummiring den Fluss runter treiben lassen, alle Nase lang gabs Bars an denen man halt machen konnte und sich neben Opiumzigaretten und haluzinogener Pilze auch Alkohol in Eimern kaufen konnte. 2012 sind dann allerdings 30Menschen im Rausch im Fluss ums Leben gekommen und seitdem ist die Party vorbei.
Das hat gewaltig Spuren hinterlassen, die Stadt ist voll von Bars, die immernoch Alkohol in Mengen zu billigen Preisen anbieten, allerdings ist alles leer. Kaum Menschen, zumindest fuer die dortigen Verhaeltnisse. Restaurants reihen sich an Restaurants und natuerlich gibt es fast nur westliche Kueche. Eigentlich ja so gar nichts fuer uns, jedoch ist das Outdoorangebot auch sehr gross, deswegen sind wir da!
Tag eins machen wir eine Tour zu einer Hoehle, einer Wasserhoehle um genau zu sein. Jeder bekommt so einen Reifen aus Gummi und in einer Schlange ziehen wir uns an einem Seil in die Hoehle und wieder raus. Relativ unspektakulaer, war jedoch bei der Kayaktour dabei, auf die wir uns gefreuthatten! Und das hat auch echt Spass gemacht.
8km lang sind wir den Fluss runtergepaddelt, umgeben von hohen, dicht bewachsenen Karstbergen, in einer wirklich wunderschoenen Landschaft.
Einmal haben wir Pause gemacht, bei den Ueberbleibseln zweier Bars, wir haben ne Pepsi getrunken (es ist so schwierig hier LightProdukte zu finden..), die Australier die auch bei der Tour dabei waren in 30 min jeder 5 Dosen Bier.
Waehrend wir im knietiefen Wasser sassen und uns also die Sonne auf den Kopf schienen liessen entschloss sich eine mutige Herde frei lebender Kuehe, den Fluss zu durchqueren. Das war ein ganz schoenes Spektakel!! Vorallem als ein ankommendes Kayak beinahe mit dem Bullen kollidiert waere!!!
Ansonsten enttaeuscht Vang Vieng ziemlich was das Essen angeht, leider..
Tag 2 wollten wir klettern gehen. Sind wir auch. Aber nicht nur einen Tag wie erst gedacht, sondern gleich 3, weils so schoen war :)
Wir hatten einen eigenen Kletterlehrer, Mr. Lee, der uns hoechst kompetent alle wichtigen Sicherungstechnicken erklaert hat.
Hier haben wir auch Arne und Michaela kennengelernt, mit denen wir noch die naechsten Tage verbracht haben.
Tag eins unseres Kletterkurses bestand aus den Basics des 'Top Rope Kletterns'. Das heisst, das Seil haengt schon am Ziel, einer klettert nach oben, der andere steht unten und sichert. (DE: 2x3 Stunden in der Kletterhalle ca. 70Euro pro Person)
Tag zwei beinhaltete das 'Vorstieg Klettern'. Das heisst es gibt ein Ziel aber noch kein Seil. Also klettert einer hoch, der andere sichert von unten und der der klettert sichert sich an der Wand immer "zwischen". Das ist ein ordentlich anderes, viel weniger unbefangeneres Gefuehl als Top Rope zu klettern. Und viel anstrengeder ist es auch. Wenn man dann oben angekommen ist haengt man sein Sicherheitsseil ein, machtsich vom Kletterseil ab, zieht das durch die Halterung, knotet sich selbst wieder rein, macht sein Sicherheitsseil wieder ab und laesst sich abseilen. (DE: 2x3Stunden ca 85Euro)
Tag drei, eigentlich der Hoehepunkt war dann 'Abseilen und Mehrseillaengen klettern'.
Das geht dann so: Einer klettert im Vorstieg nach oben. Was das ist wisst ihr ja jetzt :)
Wenn er oben angekommen ist haengt er wieder seine Sicherheitsschlinge ein und 'setzt sich in die Wand'. Dann macht man einen speziellen Knoten, zeiht das ganze Seil von unten nach oben, der der unten steht und gesichert hat bindet sich mit dem Ende vom Seil in seinen Klettergurt ein und wird nun beim hochklettern von dem gesichert, der schon oben ist!! Der der hochklettert klettert nun also Top Rope, das Seil haengt ja schon am Ziel und nimmt noch die Zwischensicherungen vom Vorstiegskletterer mit.
Auf diese Art und Weise kann man also eine 200m hohe Wand zu zweit mit einem 60m langen Seil erklettern. Und das macht super Spass!
Dann ist man zu zweit oben und will wieder runter, also haengt man sich selbst in seine Sicherung und macht noch ein paar andere Kniffe und dann seilt man sich selbst ab! Das ist genial. Wie im ActionFilm.
Vorallem der letzte Akt vom Kurs: Jonas und ich waren mit der letzten Route beschaeftigt, ich hatte mich schon abgeseilt, Jonas war noch oben. Da kam Mister Lee und sagt wir sollen hier, wenn wir fertig sind alles zusammenpacken, er geht schon mal vor, bis gleich. Alle anderen Gruppen waren auch schon am zusammenpacken, wir dachten wir fahren zurueck, haben uns schon ein bisschen gewundert, weil er uns bisher noch nie alleine gelassen hat.
Wir waren also grade fertig mit zusammenpacken, da kam er zurueck und hat uns mitgenommen. Und wir sind ihm dann hinterher, jedoch nicht den gewohnten Weg zum Fluss, wo ein kleines Boot darauf wartete, uns auf die andere Seite des Flusses zu bringen, sondern einen recht hohen Berg hinauf. Oben angekommen hatte Lee dann alles ZUM ABSEILEN FERTIG GEMACHT!!! Das war soo mega geil, wenn ich das an dieser Stelle schon sagen kann.
An einem doppelt gesicherten Baum hing ein Seil einfach ueber die Kante, bis zum Boden und zu besagtem Boot in dem der Rest der Truppe schon die Flussseite wechselte.
Wir also wieder in die Gurte und ins Seil und dann, langsam und unter Lees Hinweisen das Seil entlang, ueber die Kante und dann langsam nach unten. Erst an der Wand entlang, vielleicht 7m, dann, durch einen Baum durch, und dann war da einfach keine Wand mehr!!!!! Man, bzw. ich und dann Jonas hingen einfach vollkommen frei in der Luft und haben uns Stueck fuer Stueck, ganze 30Meter von oben bis nach unten abgeseilt. Ich habe in regelmaessigen Abstaenden gelacht und fand es einfach nur grossartig. Definitiv eines der besten Dinge, die ich bisher im Leben gemacht habe! :)