Mir scheint ganz so als ob ich in Townsville nicht in einen Greyhoundbus sondern in eine Zeitmaschine gestiegen bin. Der erste Halt in Mount Isa hat uns das Leben im Jahre 1930 gezeigt, der Zweite Halt in Katherine hat uns ins geschätzte Jahr 1990 irgendwo nach Afrika katapultiert. Jedenfalls in das Afrika meiner Vorstellungen.
Die Ankunft nach 14 anstrengenden Stunden im Bus war sehr ernüchternd. Zu unserem Entsetzen war es hier noch um ein paar Grad wärmer und den gewöhnlichen Bus pick up scheint es auch nicht zu geben. Klasse, ich wollte schon immer mal bei sengender Hitze, gefühlten 70 Kilo Gepäck, teils fremder Kultur und keiner Ahnung wo sich unsere Unterkunft befindet in Australien sein. Als nach einer Weile des Beratschlagens ein kleiner klappriger Bus anhält, kam ein Funken Hoffnung, doch nicht laufen/suchen zu müssen, auf. Mit vereinten Kräften sprintete ich zum Bus, um zu fragen ob wir denn dort mitfahren könnten!? Halleluja, Gott sei Dank die nette Busfahrerin brachte uns bis fast vor die Tür unserer neuen Unterkunft. Total übermüdet und durchgeschwitzt gönnte ich mir, dort angekommen, erst einmal die längst überfällige Dusche.
Unsere Idee Katherine um ca 14 Uhr zu erkundigen stellte sich schnell als große Dummheit heraus. Die Hitze ist der Wahnsinn, da wird selbst ein Spatziergang zur Qual, zumindest wenn man in Deutschland keine Sauna über 40 Grad besucht.
Abgesehen von den Temperaturen hier, habe ich außerdem einen leichten Kulturschock erlitten. Schwarze Menschen, eine eigenes Sprache sprechen, viel trinken und am Straßenrand hocken, das sind also die Aborigenis oder zumindest mein erster Eindruck von ihnen.
Aufgrund der für uns nur bedingt guten Wetterlage, beginnen die Tage hier bereits zwischen 6 und 7 Uhr in der früh, die Uhrzeit mit angenehmen Temperaturen. Rein nach dem Motto: ?des wandern ist nicht nur des Müllers sondern auch des Gänsdorfers und des Burggrafs Lust?, machten wir uns auf den Weg zu den im Reiseführer versprochenen warmen Quellen.
Etwas beunruhigend waren die Warntafeln vor Krokodilen neben unserem Weg, der sich direkt am Katherine River befand. Landschaftlich war die Strecke wunderbar, wir haben Kakadus, verschiedene bunte Vögel und den Sonnenaufgang beobachten können.
Nachdem es zunehmend wärmer wurde waren wir erleichtert als wir bei den Quellen waren. Kurz kann man diese so beschreiben: Außen- und Wassertemperatur wie in der Therme in Bad Wörishofen, kristallklares Wasser und schöne Pflanzen drumherum. So konnte man es auf jeden Fall aushalten.
Nachdem unser Ausflug aufgrund der Hitze um ca. 11:30 Uhr beendet und der Tag noch lang war, machten wir das was man in einem zu warmen Zimmer so machen kann. Der Fantasien sind keine Grenzen gesetzt?von lesen, duschen im 10 Minutentakt, Tanzstunde, Dehnübungen, ratschen, Augenbraun zupfen, Pony mit dem Schweizer Taschenmesser schneiden und essen war alles dabei.
An dieser Stelle: Karin, wir freuen uns schon sehr auf einen gescheiten Haarschnitt!
Heiße?!?! Grüße aus Katherine
Sonja