5:30 morgens in Townsville?.Sabine und Sonja werden von Danza Kuduro geweckt, packen ihre 7 Sachen und schleichen sich in aller Früh aus dem hostel um ihren Bus nach Mout Isa zu erwischen. Nachdem die anspruchvollste Aufgabe für heute erledigt war saßen wir nun im Bus, vor uns liegen 12 Stunden Fahrt und geschätzte 850 km.
Es ist gar nicht so einfach bei Sonnenaufgang eine geeignete Schlafposition im Bus einzunehmen. Aber es hilft ja nix, ich war so müde das ich irgendwann total verkrüppelt eingeschlafen bin. Das Landschaftsbild war die ersten 250 km wie gewohnt, links Sträucher und Bäume, rechts Sträucher und Bäume. Nach guten 4-5 Stunden sahen wir Steppe, nichts als Steppe, alles staubtrocken und die Erde war teilweise rot. Diesen Anblick durften wir wieder einige Stunden genießen bis es schließlich grün wurde. Also grün das heißt dann, kleinere grüne Bäume, braune Berge und viel Gestrüpp. Inmitten dieser Landschaft konnten wir einen sagenhaften Sonnenuntergang beobachten. Ich sah das erste mal in meinem Leben einen hell- bis dunkellila Himmel.
Vor lauter Landschaft hätte ich beinahe vergessen die 4-5 Dörfer, an denen wir vorbei gefahren sind, zu erwähnen. Nicht gerade dicht besiedelt dieses Outback und die Temperaturen sind auch nicht jedermanns Sache. Sabine und ich sind bei der ersten Pause, als wir aus dem Bus gestiegen sind, beinahe aus den Latschen gekippt. Die Sonne scheint was das Zeug hält, keine einzige Wolke, warmer Wind und bestimmt 34 Grad warm.
Die Worte die der Besitzer unseres hostels über das Wetter verliert sind erschütternd: ?Was meint ihr?? heiß??? Nein, nein wir haben momentan ein mildes Klima hier. Heiß sind die 54 Grad wo wir im Sommer haben?. Ein weiterer verwirrender Kommentar war: ?Wir haben hier zwar einen Pool, jedoch ist es zum baden noch zu kalt?.
Ich sitze hier mit kurzem Schlafanzug im Bett, es ist 21 Uhr, ich habe keine Decke, das Fenster ist offen und mir ist warm, wenn nicht sogar sehr warm. Morgen werde ich mit Sabine in den Pool gehen, schließlich sind wir abgehärtet, wir gehen auch bei milden 33 Grad baden.
In unserem hostel leben weitestgehend Minenarbeiter, wir sollen uns auch nicht erschrecken wenn es zwischen 18 und 20 Uhr etwas lauter wird und der Boden wackelt, das sind nur die Minen die gesprengt werden.
Als wir gerade beim kochen sind wissen wir was gemeint war, quasi ein kleines Erdbeben für und zwei. Praktischerweise müssen wir unsere Nudeln gar nicht auspacken, denn die Küche verfügt über ein schönes großes Sortiment an Lebensmitteln. Wir zauberten eine, für uns bis dahin, völlig unbekannte Kreation ? Reis mit Erdnusssoße und Gemüse.
Sabine und ich beziehen das einzig freie Zimmer für teure 33 $, immerhin sind wir nur zu zweit dort. Man hat hier das Gefühl die Zeit sei stehen geblieben, die Einrichtungen sind sicherlich Sammlerstücke aus dem Jahre 1930. Um die Stimmung nicht zu zerstören passen wir uns mit geeigneter Musik von Elvis an.
Hier noch eine interessante Information: Mount Isa ist von der Fläche größer als die Schweiz.